Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... müssen. Wahrscheinlich hätte sie sich danach schon von selber in die Themse gestürzt. In diese Kloake? Nein. Dann schon lieber Kopf ab.
Was macht die verdammte Grit?
Grit steht immer noch hinten an der Dachschräge. Das Kleid hat sie längst ausgezogen. Die hat ja eine Figur wie eine gebräunte ägyptische Elfenbeinstatue. Zu den Monstertrauben gesellen sich noch herrlich geschwungene Hüften, lange schlanke makellose Beine und eine Taille, die ein Mann fast mit zwei Händen umfassen könnte. Ihr halblanges schwarzes Blauhaar ist frisch zur Pagenfrisur gekämmt. Genau, wie bei einer ägyptischen Tempelgöttin, wie man sie von Bildern kennt.
Nun komm doch schon! Befreie mich doch endlich aus dieser blöden Lage. Aber die Grit steht da, als müsse sie mal ganz dringend und die Toilette ist gerade besetzt. Sie tritt von einem Fuß auf den anderen, hält sich krampfhaft die Hände vor den Unterleib und starrt ganz ängstlich auf mich, die ich wie eine nackte gerupfte Weihnachtsgans auf der Platte liege und darauf zu warten scheine, dass ich endlich gefüllt, zugenäht und dann gebraten werde. Sie hat Angst. Sie hat Angst davor, dass sie sich gleich genauso wie ich zum Frosch machen muss. Das nennt man dann wohl: Teufelskreis. Ich liege hier nur deshalb auf der Matte wie eine aufgeschnittene nackte Labormaus, damit sie sich traut, zum Podest zu kommen, und sie traut sich nicht zum Podest zu kommen, weil ich hier wie eine nackte sezierte Labormaus liege. Was jetzt? Unser Plan ist gründlich ...
... schief gegangen. Das ist das Ende.
Aber nein. Da gibt es ja auch noch Murphys Gesetz:
„Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief, irgendwann.“
Man nehme zu einer nackten Frau noch einen halbspäten Teenager und die Peinlichkeit ist perfekt.
Mike tippt mir plötzlich auf meine Pissnelke und fragt: „Du, Johanna, sag mal, ist das hier dein Kitzler?“
Die Männer lachen und die Weiber kreischen auf. Wie war das gleich noch mal? Keine Tabus. Und ich habe auch noch dazu „Ja, ja, ja.“ gesagt. Nun wird mir endlich glasklar, warum sich Andreas lieber abgesichert hat. Ich sehe noch, wie Andreas zu Grit hingeht, leise und beruhigend auf sie einredet und ihr einen Arm um die Schulter legt. Mich lässt er links liegen. Die anderen scheinen Grit noch gar nicht zu vermissen, weil sie sich ja immer gerne weit nach hinten verzogen hatte.
Helmut klärt den Mike gerade auf: „Nein, Mike. Der ist da, weiter oben, in dem langen Röhrchen, das so aussieht, wie eine kleine Trompete.“
„Aha. Und deshalb nennt man das „Blasen“, wenn man daran leckt, stimmts?“ Martin bestätigt: „kann man sagen, ja. Man kann sie aber auch richtig blasen.“ Das könnte nun wieder ich bestätigen. Aber ich halte lieber den Mund und tue so, als wäre ich gar nicht da.
Die Rettung naht.
Noch aber ist sie fern und noch ist die Neugier von Mike nicht gestillt.
„Und was ist das dann da?“ Er zeigt schon wieder auf meine Nelke.
„Ist das dann das Loch, wo man ihn reinsteckt? Das ist aber klein und eng. Da ...