1. Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett


    Datum: 08.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Die Johanna war doch auch eben duschen gegangen? Und wo hat der Martin denn seine Sachen gelassen? Doch nicht in der Toilette? Dazu hat er doch gar keinen Grund. In solchen Dingen können wir Weiber ziemlich schnell kombinieren, und es kommt meistens die schlimmstmögliche aller Versionen dabei heraus.
    
    Das sieht also ganz nach einem bevorstehenden Zickenkrieg aus.
    
    Auszutragen wäre der dann auf dem erhöhten Podest. Ein nackter Mann zwischen zwei nackten Weibern und 10 Leute stehen drum herum.
    
    3 Weiber und 7 Männer. Das Ganze soll dann aber auch noch möglichst ästhetisch aussehen. Kein Stillleben und kein einfacher Akt.
    
    Ein Stimmungsbild. Oder doch ein Schlachtgemälde?
    
    Die nackte Grit sagt erst mal nichts. Sie schaut aber dem nackten Martin fragend in die Augen und auch einen Meter tiefer kontrolliert sie mit scharfem Blick den Blutdruck und den Pegelstand. Da ist nichts Hervorragendes zu sehen und der Martin schüttelt verneinend den Kopf. Dass bei ihm gar nichts Angehobenes oder gar Aufrechtes zu erkennen ist, kann natürlich auch einen ganz anderen Grund haben. Als ich in ihre Nähe komme, fragt sie sofort: „Na, Johanna, hat er sich vorhin in der Dusche bei dir erleichtert, wie?“
    
    „Nein“, sage ich beruhigend, „wir hatten nichts zusammen, wirklich nicht.“ Ich kann ihr aber ansehen, dass sie mir kein einziges Wort davon glaubt. Doch sie gibt erst mal Ruhe, vorläufig.
    
    Andreas, der Leiter unseres Aktkurses und mein „Jonny-Kumpel“,
    
    soll
    
    uns drei, die Grit, ...
    ... den Martin und mich auf dem Podest so arrangieren, dass wir möglichst dicht aneinander sind, damit das Ganze auch auf ein Zeichenblatt passt, aber er achtet ebenso darauf, dass Grit und ich sich nicht zu nahe kommen. Er hat das Problem auch schon längst erkannt.
    
    Die Grit und ich, wir sind gerade zickenbissig. Dabei bin ich noch gar nicht die Stute vom Martin gewesen. Ich habe ja noch nicht mal den Andreas zu Ende erforscht. Und zwei auf einmal, das geht bei mir nicht.
    
    Ich bin eine anständige Frau.
    
    Andreas schlägt also vor, dass Mike den Buddha spielt und sich mit eingeschlagenen Beinen in die Mitte platziert. Seine Arme und Hände soll er vor der Brust zur indischen Meditations- und Gebetshaltung bringen. Ich soll links neben ihm in die Häschen-Hocke gehen, meine rechte Hand auf seine Schulter legen, meine Brüste kommen dadurch neben seine Schulter und meine rechte Hand in seine Leistenbeuge. Grit soll sich rechts neben ihn stellen, weil sie ja so klein ist, und ihre linke Hand auf seinen Kopf legen. Damit würden dann sein Kopf und ihre beiden Brüste darüber schön zur Geltung kommen. Sie wären dann so angeordnet, wie die ägyptischen Pyramiden von oben gesehen und ihr Pagenkopf wiederum würde der Sphinx sehr ähnlich sehen, wenn auch diesmal mit langer Nase. Alle finden das spontan sehr gut und wunderbar. Sie suchen sich ihre Plätze. Ich finde es auch sehr praktisch, denn ich habe jetzt kein Problem damit, im Falle einer kleinen spontanen männlichen Gefühlseruption bei ...
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