1. Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett


    Datum: 08.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... zu der freundlichen schwarzhaarigen Frau, die uns gleich entgegenkommt. Es muss sich wohl um die Wirtsfrau handeln. Die Chefin erwidert den Gruß auf Deutsch. „Hallo Andreas, gut, danke sehr.“ Und führt uns an einen langen Eichenholztisch gleich neben dem Eingang zur Bodega. Dort sitzen schon drei junge Männer und eine junge Frau Mitte 20. Allgemeine Begrüßung, Vorstellungen und Händeschütteln. Und eine Frage von einem 25-jährigen, der sich als Markus vorgestellt hatte:
    
    „Wo hast du denn die Manuela gelassen, deine „Manne“? Ohne sie sind wir hier doch hier nicht komplett. Wenn sie heute nicht tanzt, dann besaufe ich mich glatt vor Kummer. Oder hast du etwa schon Ersatz für sie mitgebracht? Die beiden Süßen da?“ Dabei blickt er neugierig Grit und mich von oben bis unten an, nicht ohne an unseren Körpern bestimmte Regionen zu taxieren. Dafür habe ich einen siebten Sinn.
    
    Andreas nimmt mich bei der Hand und sagt: „Entschuldige, Jonny, das kannst du ja nicht wissen. Manne hat hier abends immer so gerne Flamenco getanzt. Das ist so eine Leidenschaft von ihr.“
    
    „Etwa nackt?“ frage ich zurück. Andreas schüttelt den Kopf.
    
    „Nein, oder besser gesagt: nicht immer. Meistens war sie nur ziemlich spärlich bekleidet, aber wenn sie gut drauf war, dann hat sie auch schon mal nur mit einem Tuch getanzt und das dann am Ende auch noch fallen gelassen. Aber du musst sie dabei nicht unbedingt vertreten, wenn du nicht willst oder nicht kannst.“
    
    Diese Frage ist jetzt auch schon ...
    ... überflüssig geworden. Jemand hat unten in der Bodega die Musik lauter gedreht und einen Flamenco aufgelegt. Durch den Garten klingen ein sich hoch schraubendes Gitarrensolo und danach der harte klackernde Klang von schnell geschlagenen Kastagnetten.
    
    (http://www.youtube.com/watch?v=kPhCIKFkfg4)
    
    „Tatatatak, tatatatata-tatatatack…. Heijajaaiii... Tatatatak, tatatatata-tatatatack,…, dann die Gitarre: „dodododoing-doing-doing, dodododoiiing, dododododododoiiiing“, und wieder: „tatatatack, tatatatata-tatatatck” Der Sound wird immer heißer.
    
    Grit ist schon auf den Tisch geklettert und hat den Rhythmus mit beiden ausgestreckten Armen aufgenommen. Ich glaube ja kaum, dass sie den Flamenco beherrscht, aber der Flamenco scheint sie zu beherrschen.
    
    „Tatatatak, tatatatata-tatatatack…. Heijajajaiii!....,
    
    Grit wirft den Kopf
    
    mit ihren halblangen schwarzen Haaren ekstatisch nach links und rechts herum, lässt ihre Arme wie Schlangen waagerecht vibrieren und stampft dazu mit den Füßen auf den Tisch. Ihre pechschwarzen Augen blitzen auf im Licht der vielen Lampen rundum, die plötzlich angegangen sind. Sie streckt ihre Linke mit abgewinkelter Hand nach oben, über ihren Kopf, nimmt schnell ihre Rechte zur Brust hin und „Ratsch!“ , genau passend und im Takt zu einem Gitarrensolo hat sie die Vorderseite ihres Kleides aufgeknöpft. Eigentlich gehört das doch gar nicht zu einem Flamenco, oder? Sie schüttelt im Stakkato des „Tatatatak, tatatatata-tatatatack“ Ihren Oberkörper und das Kleid ...
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