1. Macht Geld glücklich?


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... sich zwischen die Zähne zu schieben, wenn sie es nicht sollte. Aber warum nicht. Sie sollte ja keine Reden halten. Außerdem fand ich es irgendwie niedlich.
    
    Eigentlich hatte ich mich ja schon entschieden. Sie entsprach ganz und gar meinem Geschmack außerdem brauchte ich wirklich jemanden für den Haushalt. Gut, für ihren Verdienst hätte ich mir fünf Putzfrauen leisten können, aber was sollte ich mit fünf davon?
    
    Niedlich hin oder her. Anja machte ihre Sache wirklich gut, sehr gut. Sie war immer da, nur sah man sie nicht wirklich. Ab und zu meinte ich einen Schatten zu sehen, der vor mir weghuschte, aber da täuschte ich mich sicher. Das Haus sah jedenfalls selbst jetzt sauber aus, obwohl der Staub vom Einbau des Fahrstuhls immer noch hereinkam. Wenn sie es selbst jetzt schaffte, alles sauber zu halten, dann war es nach dem Umbau sicher ein Klacks. Für sie war es natürlich auch ein Vorteil, dass ich kein Dreckspatz war. Normalerweise musste man mir nichts nachräumen und ich konnte einen Teller auch selber in die Spülmaschine tun. Auch wenn sie dafür eigentlich da war, musste ich das ja nicht extra stehen lassen. Außerdem mochte ich es nicht, wenn es dort herumstand.
    
    Dazu kam, dass ich nur eine Einzelperson war. Wäre mehr Menschen im Haus gewesen, dann hätte es sicher anders ausgesehen. Allerdings wäre das dann zweifelhaft gewesen, ob Anja überhaupt in einem solchen Haushalt angefangen hätte.
    
    Am dritten Tag kam ich gerade von einem Einkauf, als ich an der ihrer ...
    ... Wohnungstür vorbei ging.
    
    Schnüffelnd blieb ich stehen und roch noch einmal hin. Was da an Geruch unter der Tür hervor kroch, war so appetitanregend, dass ich nicht anders konnte und klingelte.
    
    Ich hörte etwas scheppern, dann ging die Tür auf und Anja stand in der Tür.
    
    "Riecht ja wahnsinnig gut bei dir. Was ist das Leckeres?"
    
    Anja sah mich an und ich ertrank wieder in diesen Augen. "Nichts Besonderes mein Herr. Eigentlich nur ein Eintopf Herr. Wenn sie wollen, können sie einmal probieren!"
    
    Und wie ich wollte. Ich stellte meinen Einkauf in den Flur und kam in die Wohnung, die wirklich gelungen war. Alles neu und frisch. Auch hier hatte Sonja sehr gute Arbeit geleistet. Sie hatte mir schon vor einiger Zeit gesagt, dass diese Wohnung fertig wäre, aber ich hatte es mir niemals angesehen, da ich hier nicht wohnen würde.
    
    Anja ging voraus und ich bewunderte ihren kleinen Apfelpo. Sie trug statt Pumps Ballerinas und kein Häubchen, ansonsten war sie in Dienstkleidung. In ihrer Wohnung durfte sie das auch. Hier war sie privat. Wenn sie aus der Wohnung ging, dann brauchte sie nur die beiden Sachen tauschen bzw. aufsetzten und schon war sie fertig. Das ging schnell und war praktisch.
    
    In der Küche angekommen, bot sie mir an mich zu setzten. Dann stellte sie einen neuen Teller zu ihre hinzu und schöpfte aus einer Terrine eine große Kelle Eintopf heraus.
    
    Ein Gedicht für jemanden, der selber lange keinen mehr bekommen hatte. Man sah sofort, dass alles selber gemacht worden war ...
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