1. Ponyhof 02


    Datum: 11.11.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byponygirlie

    ... einfach nicht. Sie fühlte sich wie unter Hypnose und wusste doch ganz genau, dass Hypnose bei ihr nicht wirkte. Warum wollte sie dann die Anweisungen von ‚whip' ohne Widerspruch befolgen?
    
    Sie wusste eigentlich nicht richtig warum, aber sie befolgte die Anweisungen von ‚whip' sogar ziemlich genau. Sie kramte aus ihrem Kleiderschrank einen grauen Bleistiftrock hervor, den sie extrem selten benutzte. Er war ziemlich eng und daher nicht gerade ein praktisches Kleidungsstück. In der Kombination mit den Strapsen war er sogar eher sehr unpraktisch zu nennen, aber das war vielleicht auch das Ziel von ‚whip'.
    
    Montag auf der Arbeit
    
    Unverhofft kam ihr Boss am Morgen direkt in ihr Büro. Er überflog für einen Moment ihre Figur mit einem wohlwollenden Lächeln, aber dann runzelte er die Stirn. Er war mal wieder nicht in bester Laune - vielleicht war das ja sein Normalzustand.
    
    „Rufe Herrn Mattula an. Er soll mich heute zu dem Termin nach Hannover fahren. Ich muss mich noch vorbereiten."
    
    Gisela war verwirrt: „Wieso denn das? Ich habe Ihnen doch für Montag ein Ticket für die Bahn besorgt."
    
    Er blaffte sie an: „Herrgott, hörst Du denn keine Nachrichten? Liest Du keine Zeitung? Die Bahnstrecke ist für zwei Stunden wegen eines Unfalls gesperrt. Nun mach' schon! Hole mir Mattula ran. Ich werde zwar sowieso später ankommen, aber das ist nicht zu ändern. Rufe bitte im Sekretariat von Ministerialrat Schulze an und bitte dort um Verständnis. Beschaffe mir einen anderen Termin für ...
    ... heute. Und gib mir sofort Nachricht."
    
    Er verschwand in sein Büro, bevor sie antworten konnte. Das sah nicht nach einem guten Tag aus. Sie wusste bereits, dass der Hausmeister Mattula, der auch mitunter als Chauffeur doubelte, heute nicht anwesend war. Das war schon nicht gut, aber es war noch schlimmer -- sie hatte ihm den Auftrag hierzu erteilt. Und sie wusste, dass die Behörde in Niedersachsen nicht gerade für flexible Termine bekannt war. Wie sollte sie ihm da noch einen Termin für heute beschaffen?
    
    Vermutlich hatte sie so also den ganzen Tag einen mies gelaunten Chef im Genick. Aber sie hoffte trotzdem auf ihr Glück mit einer Terminverschiebung. Und tatsächlich bekam sie einen Kompromiss offeriert, als sie insistierte mit dem Ministerialrat persönlich zu sprechen. Danach klopfte sie sofort an seine Tür, worauf ein barsches ‚Herein' ertönte.
    
    „Entschuldigung, aber Herr Mattula hatte von mir noch den Auftrag Ersatzteile für Ihren Van zu besorgen, sowie Teile für den Projektor zu holen, die für den Konferenzraum benötigt werden. Er ist bereits mit Ihrem Fahrzeug unterwegs und kann Sie also nicht fahren. Aber der Termin in Hannover kann aufgeteilt werden, auf eine Stunde am Vormittag um 11:30 Uhr und eine Stunde am späten Nachmittag um 16 Uhr. Die Mietwagenagentur wird gleich zurückrufen und ein Fahrzeug bestätigen."
    
    Er runzelte die Stirn: „Also habe ich das Dir zu verdanken, dass weder mein Fahrer noch mein Wagen da sind!? Warum hast Du überhaupt diesem späten Termin ...
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