1. SHAME ISLAND


    Datum: 15.11.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: Anonym

    ... kleinen Kanu herangekommen und nahm das Floß, welches wir inzwischen mit allem für uns brauchbaren Sachen beladen hatten, ins Schlepptau.
    
    Eigentlich war ja das Ding gelaufen wie geschmiert,
    
    aber was sollte jetzt mit Betti werden ??
    
    Wir sahen uns schnell an Bord nach geeigneten Waffen um und wurden
    
    fündig ! Die Leute vom Boot hatten wohl einen großen Schwertfisch gefangen
    
    und auch schon ausgenommen
    
    und zerteilt. An der Bordwand backbords lag ein scharfes Beil und
    
    daneben das schon vom Kopf getrennte
    
    gezackte Schwert des Fisches. Schöne Trohpähe und genau das Richtige
    
    für Louisa !
    
    Außerdem gab es eine kleine Kiste mit Magnesiumfackeln und rechts
    
    neben dem Ruderstand lehnte eine Büchse
    
    zum Tontaubenschießen nebst Abschussanlage.
    
    Es wurde auch allerhöchste Zeit ! An der Kajütentür begann es immer
    
    lauter zu rumoren und zu rütteln.
    
    Stimmen wurden immer lauter, aber die Tür hielt noch stand.
    
    Carla und Tina hatten inzwischen das Großsegel halb aufgeholt und
    
    luvten das Boot an den Wind. Das Ankerseil wurde durchtrennt
    
    und Carla nahm Kurs auf SHAME-ISLAND. Ganz langsam
    
    nahm die Yacht Fahrt auf.
    
    Louisa griff sich das Schwert vom Fisch und zog mit der linken Hand
    
    die Granate vom Bauchnabel .
    
    Ich hatte eine Flasche Spiritus gefunden und in einem Gummieimer mit
    
    Wasser vermischt. Der Geruch sollte
    
    wohl ausreichen, wir wollten ja niemanden ernstlich verletzen.
    
    Tina brachte das Abschussgerät schon mal in Stellung und ...
    ... nahm die
    
    Kajütentür aufs Korn.
    
    Ich goss die Spiritusmischung durch das Gitter des Oberlichtes in die
    
    Kajüte und über die Tür.
    
    ...Ein Knall !, die Tontaube zerplatzte wirkungsvoll zu rotem Staub.
    
    und noch zwei weitere...Peng !! Krach !!
    
    Drinnen wurde es still...
    
    Carla schaltete am Stromkasten die Beleuchtung ab und in der Kajüte
    
    wurde es zappenduster.
    
    Die Tür splitterte und ein junger Mann lag plötzlich halb auf dem
    
    Deck, starrte gebannt nach oben und riß die Augen auf.
    
    Direkt über ihm stand mit weit gespreizten Beinen Louisa, in der
    
    rechten Hand das hochgereckte Schwert und in der
    
    linken die Handgranate im flackernden blendendweißen Licht der Fackel,
    
    die Tina in der Hand hielt.
    
    Zwischen ihren Beinen baumelte der Affenschädel in Kniehöhe.
    
    Rechts neben ihr Tina mit dem Beil, welches sie noch mal richtig durch
    
    den blutigen Fisch gezogen hatte und
    
    der brennenden Fackel.
    
    Links neben Louisa stand ich mit der Büchse im Anschlag. Alle drei
    
    schwarzglänzend, mit weißgemalten
    
    nackten Brüsten, weißen Gesichtern und leuchtend rot bemalten Mösen,
    
    aus denen lange Haarbüschel
    
    (eigentlich Kokosfasern mit einem Knoten oben zum einklemmen)
    
    heraushingen.
    
    Die Mischung aus Wasser, Spiritus und Tontaubenmehl erzeugte eine
    
    blutrote Lache in der Nähe der Tür.
    
    Es war ein Anblick, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen
    
    konnte !
    
    Dazu der durchdringende Spiritus-Geruch..die Fackel senkte sich langsam
    
    zu der ...
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