1. In ihrer Anschaulichkeit


    Datum: 19.11.2019, Kategorien: Schamsituation Autor: fil84

    Sie war immer so aufgewühlt, immer dann. In ihr spielte sich ein Film ab, die Szene zog sich sehr in die Länge. Keine Ahnung hatte sie vom Sinn der Handlung, ob dieser Szene etwas vorausgegangen war oder, ob es so begann. Teil eines Experiments zu sein? Kunst? Natur? Biologie? Eine Art psycho-soziologisches Zeug? Oder irgendeine Erklärung - sie fand sie nicht. Stets war schon alles im Gange, ohne Anfang, ohne grundfeste Basis für ein Regelwerk, das die Figuren lenkte, ihr Tun erklärte. Warum? Kein Hinweis auf einen alles umgebenden Rahmen - einen Anfang, ein Danach und einen Sinn. Warum genau so, warum nackt? Mittig und im Licht bestrahlt, so furchtbar. So vertraut, so präsent und ewig das Gefühl. - Vielleicht brauchte es auch gar keinen Grund. Keine eiskalte oder messerscharfe nüchtern kohärente Logik. Denn viel eher neigte alles in Mila dazu, es anzunehmen, wenn es kam. Völlig und komplett. Dann lösten sich die Grenzen ihres Ich, sie verschmolz mit der Szene, um genau dies, den Mittelpunkt des Geschehens so heftig, so machtvoll zu spüren, dessen Teil und Zeuge sie war. Und sie spürte nicht bloß. Es überwältigte sie.
    
    Mila ist ein Name, wie viele andere auch. Diese Geschichte ist ein Traum, wie viele andere auch, der nicht verblasste und nicht verschwand. Der Name verrät nichts, außer uns beiden.
    
    Alles gut, Mila, du bist in Sicherheit.
    
    Im Klassenraum. Sie heißt S. und ist eine von 20 Mädchen und Jungs. Die Lehrerin gibt ihr die Anweisung, sich nackt zu entkleiden. ...
    ... Für sie kommt das unerwartet, aber es gibt keinen Ausweg. Seit 2 Jahren existiert diese Schulklasse, so lange kennt man sich. Vor dieser - ihrer - Klasse muss sie nun stehen und Stück für Stück ihre Kleidung ablegen, alles. Nicht gleich, sondern jetzt, und ohne Verzug. So beginnt sie mit der Prozedur, legt Oberteile, T-Shirt und Hose ab. Als der auffordernde Blick der Lehrerin nicht nachlässt, auch die Socken. Wohin damit, etwa auf den bisherigen Kleiderhaufen? Schamrot weicht sie allen Blicken aus, steht unschlüssig da.
    
    Wenn die Lehrerin auf das noch Folgende verzichten könnte. Auch halbnackt vor der Klasse stehend erfüllt S. vielleicht den Zweck als Anschauungsobjekt. Doch leider reicht dies der Lehrerin nicht aus. Sie hört die Bitte, nickt verständnisvoll und sagt: "Ich verstehe vollkommen, dass es für dich nicht sehr angenehm ist. Aber das ist ganz natürlich und der Sinn der heutigen Unterrichtsstunde. Bewusst habe ich euch alle nicht darauf vorbereitet. Wir werden heute authentische Emotionen erleben und auswerten - Ziel der heutigen zwei Unterrichtseinheiten."
    
    Sanft und ohne Hektik forderte sie S. nun dazu auf, BH und Slip abzulegen, was S. ohnmächtig befolgte. Einen Hauch von Intimität bewahrte S., indem sie dabei der Klasse den Rücken zukehrte. L. kommentierte dies nachsichtig dann ermunterte S. sie wiederum sehr sanft, nun die beiden Kleidungsstücke zu den anderen zu legen. Auch Mitschüler machten ihr Mut - "komm schon, schaffst du, mutig, weiter so" - es führte ...
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