Das Grimoire 06
Datum: 11.12.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byAleksana
... war auch der Ort, an dem ich mit Ralf zusammen gekommen war.
Inzwischen hatte sich der Club verändert, ein anderer DJ legte auf und die Musik war härter geworden. Vom Personal kannte ich kaum jemanden und die anderen Besucher waren mir fremd. Früher war dieser Club ein Teil meines Lebens gewesen, aber der Jetzige hatte nichts mehr mit meinem Leben zu tun.
Lustlos saß ich an der Bar und nippte an meinem Southern Comfort Cola. Mir war langweilig, und als endlich mal ein Stück lief das mir bekannt vorkam, ging ich auf die Tanzfläche um dem Abend doch noch irgendwie Sinn zu geben.
Die Tanzfläche war so gut wie leer und außer mir waren nur ein langweiliger Typ und ein blasser Teeny am Tanzen. Ich versuchte mich von der Musik treiben zu lassen und meine Umgebung zu vergessen. Aber es war schwierig, ich konnte keinen Einklang finden.
In der Spiegelwand vor mir sah ich meinen neuen Körper und langsam begriff ich - mein alter Tanzstil passte nicht mehr zu mir. Ausladende kraftvolle Bewegungen waren nichts für den Körper, den ich jetzt besaß. Ich betrachtete mein Spiegelbild aus den Augenwinkeln, fuhr mit meinen Händen über meine Wespentaille und dann wurde mir klar wie ich mich zu bewegen hatte.
Ich begann meinen schlanken Körper kreisen zu lassen, nicht die kraftvollen Bewegungen mit Armen und Beinen, sondern meine Figur war es, womit ich auf andere wirken konnte. Meine Taille war das, was besonders an mir war. Schließlich standen meine Füße still und nur noch mein ...
... Körper wand sich im Rhythmus der Musik.
Nach ein paar Minuten ging es dann wie von selbst - ich, die Musik und mein Körper waren eins, jetzt bewegte ich mich ohne nachzudenken und mir wurde bewusst, dass sich die Tanzfläche langsam um mich herum füllte.
Mir fiel wieder ein Satz ein den ich mal gelesen hatte: 'Tanz, als ob du alleine wärst und Tanz, als ob das nächste Lied das Letzte wäre.'
Nach drei weiteren Stücken war mir die Tanzfläche zu voll geworden und ich beschloss, etwas an der Bar zu trinken. Erst jetzt, als ich mich durch die Menschen auf der Tanzfläche schob, sah ich, dass alle hinter mir her starrten.
Kaum stand ich an der Theke bemerkte ich, wie mich ein Typ intensiv musterte. Er kam mir vage bekannt vor und ich fand ihn interessant.
Es dauerte nicht lange und er sprach mich an: "Hey, kennen wir uns nicht?"
"Schon möglich", antwortete ich fröhlich, " ich war früher öfters hier."
Nun, er war mir gleich sympathisch und wir kamen ins Gespräch. Nach ein paar Minuten wusste ich, dass er Nils hieß und bald darauf tauschten wir die ersten vorsichtigen Küsse. Es war genau der Nils, auf den meine Freundin Lexa früher so abgefahren war, inzwischen sah er viel älter, reifer aus, so dass ich ihn zuerst nicht wieder erkannt hatte.
Vielleicht hört es sich platt an, aber ich war ja hergekommen um jemanden aufzureißen oder mich aufreißen zu lassen. Ich fand den Typ sexy und hatte mich längst entschlossen, mit ihm die Nacht zu verbringen. Nach einer halben ...