1. Das Grimoire 05


    Datum: 20.12.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byAleksana

    ... vorbei."
    
    Lara nickte und versuchte das Thema zu wechseln: "Ich glaub ich bin zwei Meter fünfzig groß und hab' nichts anzuziehen, was mir passt."
    
    Zum ersten Mal sah ich wieder ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht.
    
    "Ich wette das Problem löst sich von selbst - da schau!", flüsterte ich, und strich mit meinen Finger über ihre langen muskulösen Arme, ihre Haut war bereits von langen, blonden Haaren bedeckt.
    
    "Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll", stöhnte Lara nach ein paar Minuten, "aber wenigstens werde ich nicht mehr nackt sein."
    
    Wenige Minuten später war ihr gesamter Körper von einem dichten blonden Fell bedeckt und jetzt schien sich auch ihr Atem wieder zu normalisieren.
    
    "Wie fühlst du dich?", fragte ich.
    
    "Komisch, ich fühl' mich gut, sehr gut sogar, ich habe keine Schmerzen mehr, bin voller Energie, ich könnte Bäume ausreißen und das sag ich jetzt nicht nur so", brummte Lara mit einer fremdartig dunklen Stimme.
    
    Laras Verwandlung hatte fast eine Ewigkeit gedauert, aber endlich waren wir bereit unsere Pläne umzusetzen. Während ich unsere Sachen in der Tasche verstaute, ging ich mit Lara noch einmal unseren Plan durch.
    
    Als wir das Zelt verließen konnte ich Lara zum ersten Mal in voller Größe sehen. Sie hatte sich in einen echten Giganten verwandelt, ihr Kopf überragte die Campingwagen, ihre Arme waren lang und trotz ihres zotteligen Fells konnte man die kräftigen Muskeln an ihrem Körper nicht übersehen.
    
    Während wir in dem stickigen ...
    ... Zelt das Ende von Laras Verwandlung zum Yeti abwarteten, waren die meisten Schausteller schlafen gegangen. Die Fenster der Wohnwagen waren dunkel, ich fühlte mich sicher und unbeobachtet. Leise streifte ich meinen langen Rock ab und legte ihn zu den Stiefeln. Jetzt war ich komplett 'unten ohne' und genoss die kühle Luft an meinen behaarten Bockbeinen. Verwundert schaute mich Lara an.
    
    "Damit ich schneller rennen kann", erklärte ich.
    
    Dass ich untenherum nackt war, war jetzt mein kleinstes Problem, Beweglichkeit war mir wichtiger als korrekte Kleidung. Vorsichtig schlichen wir zu Boldinis Campingwagen. Ich setzte meinen Beutel ab und nahm eine Taschenlampe in die Hand, dann gab ich Lara ein Zeichen.
    
    Ohne zu zögern griff Lara zu der Tür des Wohnwagens und zog ein paarmal mal vorsichtig an der Türklinke. Als das Schloss auch beim dritten Mal nicht nachgab, zerrte sie mit einer kurzen Ruck an der Klinke. Die Tür gab ein lautes Krachen von sich, Lara hatte sie mitsamt den Scharnieren aus dem Rahmen gerissen.
    
    So schnell ich konnte, sprang ich in den Wagen, schaltet die Taschenlampe an und begann sämtliche Schubladen und Schränke aufzureißen. Nachdem ich das Besteck unter lautem Poltern auf dem Boden verteilt hatte, fiel mein Blick auf einen kleinen Tisch mit einem aufgeschlagenen Ordner.
    
    Hastig betrachtete ich ihn genauer und erkannte sofort, dass er voller Zauberformeln war. Eigentlich hatte ich ein dickes modriges Buch mit Zaubersprüchen erwartet, aber hier lag ein ...
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