Insel
Datum: 02.01.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byGesa
... Gerechtigkeit gelten musste. Michael hatte kaum Wünsche für Kleidung oder Kosmetik, dafür hatte er im Ausgleich ein teures Fahrrad bekommen, um ihn zu einer Art von Sport zu animieren, die er akzeptierte.
Die schroffen Felswände machten es unmöglich die Bucht auf einem anderen Wege zu erreichen. Sie wussten dass sich hinter dem verschlossenen und gesicherten Gittertor das graue, altmodische Telefon an der Wand befinden musste. Gloria hatte es ihnen erzählt. Es gab eine Zahlentastatur zum Entsperren der soliden Eingangspforte. Sowohl Michael als auch sie selber hatten Gloria ab und zu zum Tor begleitet, aber nie darauf geachtet, was sie dort eingegeben hatte. Glücklicherweise hatten sie bereits mit dem dritten Rateversuch Erfolg. Das Datum ihrer Ankunft auf der Insel erwies sich als der richtige Treffer.
Inzwischen waren schon bald zehn Minuten nach der Öffnung des Tores vorbei und sie hatten das Telefon noch immer nicht gefunden, obwohl sie in der Zwischenzeit die Umgebung erkundet hatten. Der weite Höhleneingang führte nach einem Dutzend Metern eines engen, gewundenen Ganges zu einer spiegelnden Glaswand ohne erkennbare Tür. Diese wies einfach keinen Eingang auf, so genau sie sie auch betrachteten. Es war frustrierend, man kam dort nicht hindurch. Es war ganz klar, dass man auf die andere Seite musste, aber das wie war nicht klar. Weder drücken noch schieben noch die Suche nach verborgenen Schaltern half. Michael war genauso frustriert wie sie. Sie wob ihre Hände als ...
... ob sie zaubern würde und rief ‚Abrakadabra! ', um dann in die Hände zu klatschen. Zu ihrer beider Überraschung wurde die Wand halb transparent, als der Raum dahinter hell erleuchtet wurde. Und dann fuhr die Glaswand hoch und gab ihnen den Zutritt frei.
Sie traten in die kleine Halle ein, die sich Y-förmig zu einem Hauptgang und einer engeren Abzweigung erweiterte. Beide Ausgänge waren durch massive, glänzende Metalltüren verschlossen, wobei diejenige des Hauptganges an ihren Seiten durch eine Art engmaschiges Metallsieb verschlossen war. Der leise Luftzug, der durch dieses Konstrukt strich, roch nach Salz und Algen -- er musste von der Meeresbucht stammen. Dann fuhr die Glaswand wieder herunter, aber sie war jetzt auf dieser Seite verspiegelt, was den kleinen Höhlensaal freundlicher, größer und heller erschienen ließ.
In diesem Moment klingelte das Telefon. Beide erschraken unwillkürlich. Zögernd nahm Michelle den Hörer ab. Es war Peter Fuller. Hastig erklärte er, dass dieses Telefon Teil eines abhörsicheren Netzes sei, zu dem er noch Zugang habe. Das Satellitentelefon sei hingegen nicht sicher, weil das Militär auf der Insel elektronische Abhör-Anlagen installiert hätte. Andererseits würde ein Abheben des Telefons nach zehn Sekunden ohne Wahlaktivität automatisch zu einer Verbindung mit dem Marinestützpunkt auf Saint Nicolas führen, was zum augenblicklichen Zeitpunkt eine Katastrophe wäre. Schnell wiederholte er noch einmal, dass sie auf keinen Fall den Telefonhörer ...