Weeslower Chroniken III - 2002 - Jasmin 2. Teil - Die Eröffnung - und 3. Teil - In der Schule
Datum: 07.02.2020,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... eigentlich nichts zu verbergen gab - und dass es nichts zu verteidigen, sondern etwas zu berichten gab. Ihr wurde zunehmend leichter ums Herz.
Und die Reaktion ihrer Klasse war entsprechend. `Wann können wir beide uns mal im Eden treffen?` war noch die vorwitzigste der Kommentare der Jungs, die in aufrichtiger Bewunderung schwelgten. Und allesamt bestätigten ihr, wie wunderschön und ästhetisch sie die Aufnahmen fanden, die sie am Abend zuvor allesamt im Internet studiert hatten.
„Warum hat mich eigentlich keiner angerufen?“ fragte Jasmin mit gespielter Empörung.
„Habe ich. Aber Du warst nicht erreichbar.“
Da erst fiel Jasmin ein, dass ihr Mobiltelefon noch in Weeslow sein musste, ebenso wie ihr Kleid, ihre Handtasche und ihre Schuhe. Sie hatte das alles bei Louise in guten Händen gewusst und sich noch nicht darum gesorgt. Nur den Wohnungsschlüssel, den musste sie sich vom Max zurückgeben lassen. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie ihn jemals zurückgeben werde.
Kurz war sie von diesen Gedanken abgelenkt, doch da bekannte sich die junge Lehrerin, die völlig vergaß, den Unterrichtsbeginn einzuläuten, dazu, dass sie, ohne die Fotos gesehen zu haben, Jasmin ausdrücklich zu ihrem Mut gratuliere
Dann fragte sie Jessica, ihre Erzfeindin: "Und wer ist denn nun dieser süße Typ auf diesen Fotos?" und meinte natürlich Aron. "Kann man den mal kennenlernen?"
Sofort flammte in Jasmin so etwas wie Eifersucht auf. Jede andere hätte das wohl fragen dürfen, doch nicht ...
... ausgerechnet sie. Im nächsten Moment schon wurde Jasmin sich dieser Regung bewusst und musste schmunzeln.
"Nein, der gehört jetzt mir..." meinte sie keck und nicht ganz ohne echten Stolz.
Nach dieser Stunde war große Pause. Alle gingen bei dem schönen Wetter hinaus, auch Jasmin. Doch als sie draußen stand, war es schnell wieder vorbei mit ihrer zwischenzeitlich wiedergewonnenen Contenance. Wer wusste wohl schon davon? Egal eigentlich, denn alsbald würden es eh alle hier in der Schule wissen – und gesehen haben. Und da, einige sahen etwas verstohlen zu ihr herüber und tuschelten. Es ging also schon los.
Sie trug ein kurzes Sommerkleid, nicht ultrakurz, aber es war nun mal ein Minikleid, was bei ihrer fabelhaften Figur schon ausreichte, um ohnehin alle Blicke auf sich und ihre schlanken, herrlich braun gebrannten Beine zu ziehen. Oben herum war das Kleid eng und körperbetont, ausreichend, um ihre schönen, runden Brüste hervorzuheben. Sie ahnte, was jetzt in den Köpfen ihrer Beobachter, was in deren Phantasie vor sich ging. Und das war dann doch zu viel für sie. Sie kehrte um und ging zurück ins Gebäude, vorbei an anderen, neugierigen Betrachtern, und verbrachte den Rest der Pause lieber allein im Klassenraum. Hier ging es ihr schon besser. Und als die anderen hereinkamen, die sie allesamt anlächelten und höchstens gutgemeinte, harmlose Witzchen machten, konnte sie auch schon wieder halbwegs mitlachen.
Die zweite große Pause verbrachte sie wieder auf dem Schulhof, ...