1. Ladyluck 07: Aline


    Datum: 13.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byRomeoReloaded

    ... Kleine Verarsche am Rande, nur so.
    
    Sobald es die Treppe zur Tiefgarage runter geht, wird Aline langsam. Unter Garantie gehen ihr dieselben Bilder durch den Kopf wie mir: Wie Jack sie auszieht und auf die Motorhaube wirft, wie er sich keuchend über sie beugt und seinen Kolben in ihrem Zylinder kreisen lässt. Mein Kombi hat allerdings keine Ähnlichkeit mit seinem Flitzer. Die Erinnerung erstirbt. Trotzdem wirkt Aline erleichtert, als wir aus der Garage heraus sind, und im weichen Dämmerungslicht von Ampel zu Ampel vorrücken.
    
    „Mir ist das so peinlich", sagt sie plötzlich.
    
    Ich halte die Klappe. Fällt mir schwer, ist aber die beste Taktik. Sie hat angefangen zu reden, sie wird weiterreden.
    
    „Bitte denken sie nicht, ich würde sowas öfter machen."
    
    „Jeder macht sowas. So oft er oder sie will." Jetzt habe ich doch was gesagt.
    
    „Aber nicht im Büro und mit Zuschauern."
    
    Da hat sie Recht.
    
    „Sie werden doch keine Meldung machen?"
    
    „Hören sie, ich bin wirklich auf ihrer Seite. Ich will ihnen keine Knüppel zwischen die Beine werfen." Obwohl, wenn ich es so ausdrücke, da wäre schon ein Knüppel ... egal. „Kann jedem passieren, dass man den Druck nicht mehr aushält. Angst hat, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Und dann muss man eben irgendwie Dampf ablassen."
    
    „Wenn Sie wüssten, was alles von mir erwartet wird." Sie klingt bitter.
    
    Ich weiß, worauf sie anspielt, aber ich versuche noch mal die Klappe zu halten.
    
    „Sie haben vorhin gefragt, was mein Chef sagen ...
    ... würde, wenn er mich erwischt. Das war die falsche Frage. Ich sitze da im Büro meines Kunden. Wenn, dann erwischt mich mein Kunde, nicht mein Chef."
    
    „Unwichtig. Ihr Kunde würde das gleiche sagen."
    
    „Nein." Sie knirscht mit den Kiefern. „Er würde sagen, hör auf damit und blas mir lieber einen."
    
    Ich trete etwas zu fest auf die Bremse. So platte Sprüche hatte ich von ihr jetzt doch nicht erwartet. Ich sehe sie an. Aline guckt geradeaus durch die Windschutzscheibe. Das Abendlicht spielt mit ihren Locken. Gott, ist sie niedlich.
    
    „Und das wäre erst der Anfang." Es platzt regelrecht aus ihr raus. „Ich fühl mich so scheiße. Erst hält mich mein Chef für ein billiges Flittchen, dann mein Kunde und jetzt auch noch der Sicherheitsdienst. Irgendwann glaub ich's noch selber."
    
    Wir biegen in die Straße ein, in der sie wohnt. „Sandra", schlage ich vor. „Wenn ihnen jemand helfen kann, dann sie."
    
    „Hm." Aline bleibt skeptisch. „Im Prinzip steckt sie in derselben Scheiße. Auch wenn sie besser damit fertig wird, zugegeben." Plötzlich guckt sie mich an. „Wie haben sie Sandra genannt, als sie in mein Büro geplatzt sind?"
    
    Jetzt bin ich an der Reihe mit ausdruckslos durch die Windschutzscheibe starren.
    
    „Ladyluck. Stimmt doch, oder? Wie kommen sie darauf, sie so zu nennen? Wissen sie überhaupt, was das bedeutet?"
    
    Zum Glück sind wir schon am Ziel. Ich fahre rechts ran. Sie kann aussteigen. Macht sie aber nicht. Stattdessen dreht sie sich halb zu mir um. Mist.
    
    „Woher kennen sie ...
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