1. Laura Kraft 36


    Datum: 13.05.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... Cheyenne´s Stimme triefte vor Hohn. „ihr spielt die Heilsarmee für zwei Ziegen, die euch verarscht haben?"
    
    „Verarscht?", mischte sich Sissi überrascht ein.
    
    Cheyenne griff Gini roh in die Mähne und zerrte sie neben sich. „Los, erzähl´ deinen Freundinnen von der wundersamen Blitzheilung deines verstauchten Fußes".
    
    Die Rothaarige biss die Zähne zusammen und sagte nichts.
    
    „Sie hat mir in einem Fahrstuhlschacht das Leben gerettet", rechtfertigte Karo ihre pazifistische Gesinnung. „Da war es eine Verpflichtung für mich, ihr zu helfen".
    
    „Und jetzt hat sie dich enttäuscht...", bedauerte Cheyenne die Prinzessin.
    
    „Ja und nein". Karo streckte die Hand aus und reichte Gini eine der Lampen. „Ich schulde ihr was, jetzt sind wir quitt".
    
    „Danke..." murmelte Gini zweideutig.
    
    „Schön, jetzt habt ihr eine Lampe". Cheyenne zerrte Gini zurück zu Martin und Sharon. „Die wird euch helfen, den Ausgang zu finden. Ihr Beide werden jetzt nämlich ganz plötzlich von der Bildfläche verschwinden, verstanden? Und zwar endgültig!"
    
    Sharon schaute Gini fragend an, die Rothaarige blickte aber nur ins Leere.
    
    „Braucht ihr vielleicht Klamotten?", fragte Cheyenne die Prinzessin. „Ihr müsst doch frieren, nur mit euren Höschen am Hintern. Die beiden Mädels hier könnten euch ihre Sachen hier lassen, wenn sie den Berg eh verlassen".
    
    „Nein", schüttelte Karo den Kopf. „Wir frieren nicht. Aber Du und dein Freund vielleicht. Immerhin seid ihr völlig nackt!"
    
    „Wir hatten genug Bewegung, ...
    ... uns ist nicht kalt", wehrte die Katze ab.
    
    Dann wandte sie sich an Gini und Sharon: „Los, zieht euch eure Klamotten über, nehmt die Lampe und verschwindet endlich!".
    
    Langsam leisteten Gini und Sharon Folge. In Zeitlupe streiften sie sich ihre Bikinihöschen über, kletterte dann in ihre Hosen und suchten nach dem Top. Dann trotteten sie endlich gemeinsam den Querstollen entlang in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    
    „Wenn ich euch noch einmal irgendwo sehe...", rief Cheyenne ihnen nach, „...bezieht ihr die Tracht Prügel eures Lebens, klar?"
    
    Gini und Sharon verschwanden aus der Reichweite des Lichtkegels der Taschenlampe, ohne etwas zu erwidern oder sich noch einmal umzudrehen. Zumindest Gini hatte die Tracht Prügel ihres Lebens bereits erhalten. Auf noch mehr davon konnte sie sehr gut verzichten.
    
    „Jetzt zu uns vier Hübschen". Die Katze hatte sich wieder zu Karo umgedreht, während Martin im fahlen Licht zuerst nach Cheyenne´s und dann nach seinen eigenen Kleidungsstücken fahndete. „Was macht ihr hier? Welchen Auftrag habt ihr?"
    
    Keiner der Vier bemerkte, dass Gini und Sharon nicht links, sondern rechts in den Fahrstollen B einbogen. Sie orientierten sich also nicht gen Ausgang sondern gen Nordwerk.
    
    Karo´s Gedanken rotierten schon die ganze Zeit. Laura hatte ihr aufgetragen, Sissi loszuwerden. Eigentlich wollte Karo Sissi überreden, die verletzte Gini und die ziemlich fertig aussehende Sharon zum Ausgang zu begleiten. Den Plan konnte sie jetzt vergessen. ...
«12...121314...»