Der Schmied aus Intal 31/38
Datum: 06.03.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
Kapitel 31
Eines Tages wurde ich zu meinem Herrn gerufen. Es kam unerwartet und plötzlich. Wenig Zeit blieb, um sich darüber Gedanken zu machen, was er wollte. Zwei Tage später machte ich mich auf den Weg, begleitet von dem Boten, der die Nachricht überbracht hatte. Der Abschied fiel schwer, aber es musste sein. Ich sollte schnell wie möglich zurückkommen.
Den Weg legten wir ohne besondere Vorkommnisse zurück. Auf der einen Seite war ich traurig von Alia getrennt zu sein, auf der anderen würde ich Rea und die Zwillinge wiedersehen. Nach wenigen Tagen trafen wir in der Stadt ein. Sie hatte sich wenig verändert. Die verwüsteten Häuser waren repariert, die Wehranlagen erneuert und verbessert worden.
Ich war gespannt darauf, was mein Herr von mir wollte. Der Bote hatte nichts darüber gesagt, entweder, weil er es nicht durfte, oder nichts wusste.
Man brachte mich in einem besseren Gasthaus der Stadt unter. Ich hätte lieber bei Rea und Rikan gewohnt, doch wusste ich nicht, wo sie wohnten, oder ob sie Platz für mich hatten. Kaum hatte ich meine Sachen verstaut, klopfte es an die Tür. Ich war erstaunt, als ich öffnete.
Vor mir stand mein Herr und Rikan, sonst niemand.
Ich bat sie herein und schloss die Tür. Wir setzten uns an den Tisch und mein Herr begann, ohne Umschweife zu erzählen.
„Wir treffen uns hier, weil die Wände meines Hauses Ohren haben. Was wir hier besprechen, ist aber nur für unsere sechs Ohren bestimmt, unterliegt der vollkommenen Geheimhaltung. ...
... Niemand außer uns wird etwas davon erfahren. Ich hoffe, ich habe mich deutlich ausgedrückt?“
Ich nickte, dachte mir dabei, warum ich damit belastet wurde. Der kleine Schmied vom Lande, der mit Staatsgeschäften nichts zu tun hatte, behielt es aber für mich. Was ich zu hören bekam, war kurz aber heftig.
„Wie du dir sicher vorstellen kannst, habe ich mächtige Feinde. Im Osten befindet sich der stärkste von allen. Er heißt Wahnfried der Irrsinnige, war über ihn alles aussagt, was er tatsächlich ist. Seine Armee ist jedoch kleiner als meine und er wagt es nicht, die Grenze zu übertreten.
Er hat eine heiratsfähige Tochter, um genau zu sein, ist sie überfällig, doch Wahnfried hat bis jetzt alle Freier abgelehnt, einen eigenhändig geköpft, nachdem dieser zu aufdringlich wurde. Die Heiratskandidaten waren ihm bis jetzt für seine Tochter nicht gut genug. Dies hat sich leider geändert. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Randolf der Feige einen Sohn hat, der sich um sie bemühen wird. An sich ist das nichts Schlimmes, doch Randolfs Reich liegt auf der Westseite. Auch er hat bis jetzt keine feindlichen Handlungen gegen mich unternommen. Nach dieser Verbindung kann es anders sein. Mein Reich ist von beiden eingekesselt und ich kann nicht an zwei Fronten zugleich handeln. Dazu müsste ich meine Soldaten aufteilen und wäre soweit geschwächt, dass es mich mein Reich kosten könnte. Dass mir nicht daran gelegen ist, kannst du dir sicher vorstellen. Daher habe ich dich kommen lassen. Du musst ...