1. London Calling 02


    Datum: 28.03.2020, Kategorien: BDSM Autor: byplusquamperfekt

    ... fröhlich.
    
    „Komm, wir versaufen die Ersparnis. Damit die liebe Seele Ruh hat. Es gibt eine nette Schwulenbar an der Camden High Street, den Black Cap."
    
    Die kannte ich, da war ich auch schon mit Kev und Bill gewesen. An der U-Bahn Station liefen wir Bob in die Arme.
    
    „Chris, das ist Bob, bei ihm habe ich vor meiner Zeit in Stamford Hill gewohnt."
    
    „Na sowas, wo hast du denn die aufgegabelt? Die hat ja richtig Klasse."
    
    „Ja, Schätzchen. Gleich ein paar Ligen zu hoch für dich sogar. Nett dich kennenzulernen."
    
    Bob schien von ihrer schnippischen Antwort alles andere als begeistert. Sein anzügliches Grinsen gefror.
    
    „Aber hat wie alle Engländerinnen offensichtlich auch Haare auf den Zähnen", versetzte er fast schon auf dem Rückzug.
    
    Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich. Er sah sie nicht einmal mehr an und hatte es plötzlich eilig, verabschiedete sich knapp und verschwand.
    
    „Was hast du ihm denn gesagt?"
    
    „Das wird auf immer und ewig mein kleines Geheimnis bleiben. Auf zum Black Cap."
    
    ***
    
    Als ich die Hose Donnerstagmorgen abholte, war nur Doreen im Laden. Die Hose saß wie eine zweite Haut. Zufrieden besah ich mich nach meiner Rückkehr zu unserem Haus in der verspiegelten Schranktür meines Zimmers. Im Pub hatte mir Chris auch noch zwei Oberarmbänder und ein Halsband ausgehändigt. Natürlich packte sie die Sachen für alle sichtbar auf den Tisch, gerade als einer der Ober unsere leeren Gläser abräumte. Ich liebte ihre ...
    ... kleinen Spielchen mittlerweile aber schon.
    
    Für einen Moment dachte ich darüber nach, ob ich Sara die Hose mal vorführen sollte. Ich öffnete meine Zimmertür und ging in Richtung Treppe. Ich hielt an, als ich hörte, dass Sara am Treppenende saß, wo wir das Telefon normalerweise für alle erreichbar ließen. Die meiste Zeit flog es aber doch irgendwo anders im Haus rum. Ich hörte sie kurz auf Italienisch und dann auf Englisch weiterreden.
    
    Das war dann mit großer Wahrscheinlichkeit Gianna am anderen Ende der Leitung.
    
    „Ich mach mir halt Sorgen um ihn. Wie gut kennst du sie denn? Oh? Das wollte ich jetzt aber gar nicht wissen. Natürlich kann er auf sich selber aufpassen, darum geht es doch gar nicht. Was meinst du mit „von der härteren Sorte"? Oh. Nein, ich verstehe nicht. Äch ... das ist ja widerlich. Das glaube ich nicht. Tom doch nicht. Nein, davon verstehe ich nichts, das weißt du doch genau. Na, gebissen hat sie ihn wohl. Das ist doch nicht normal? Come?"
    
    Sie glitten wieder ins Italienische ab. Ich schlich mich vorsichtig wieder in mein Zimmer zurück und traute mich bis zum Abend auch nicht mehr heraus. Wenn ich mit Chris zusammen war, war ich wirklich frei und fühlte mich mit allem, was ich tat auch vergleichsweise wohl. Aber ich konnte nicht ertragen, dass Sara ein Bild von mir bekam, das dem, wie ich mich ihr gegenüber bisher gegeben hatte, deutlich widersprach. Am liebsten hätte ich Chris angerufen, um mich von ihrer fröhlichen Lüsternheit wieder besänftigen zu lassen, ...
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