London Calling 02
Datum: 28.03.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byplusquamperfekt
... war ich alleine im Bett. Da dies ja nun eigentlich der Regelfall war, dauerte es doch eine ganze Weile, nämlich das Drehen meiner ersten Zigarette, bis mir die letzte Nacht dämmerte und mir bewusst wurde, dass Chris nicht da war. Alarmiert schwang ich mich aus dem Bett. Ihre Turnschuhe lagen noch so da, wie sie sie gestern ausgezogen hatte, aber ihre Kleidung nicht. Mir schwante Böses. Ich zog mich an und rannte die Treppe herunter.
Tatsächlich, sie saß mit Sara am Esstisch und hatte wohl mit ihr gefrühstückt. Sara zeigte ihr gerade einige von ihren Zeichnungen. Bei meinem Eintritt schauten mich beide lächelnd an.
„Guten Morgen, Tom. Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte dich nicht wecken. Sara hier war so lieb, mir Frühstück zu machen."
Sara nickte bestätigend und erklärte ihr weiter die nächste Zeichnung, die wohl ein Entwurf für einen Anhänger war. Etwas irritiert darüber, dass die Beiden da so einträchtig zusammensaßen, verzog ich mich in die Küche, um mir einen Kaffee aufzusetzen. Die Beiden wollten keinen mehr. Verblüfft über den friedlichen, fast freundschaftlichen Umgang der Damen miteinander, saß ich dabei, bis Sara sich schließlich von uns verabschiedete, ihre Zeichnungen zusammenraffte und wieder in Richtung ihres Zimmers verschwand.
„Ihr scheint euch ja nett unterhalten zu haben."
Chris wirkte völlig verändert, ruhig, aber sehr nachdenklich.
„Ja stimmt. Sie ist ... etwas Besonderes. Und wirklich talentiert."
Ich wollte die Fragen, die mir ...
... auf der Seele brannten, nicht in der Öffentlichkeit stellen, da auch Ian gerade mit wirrem Haar durch das Wohnzimmer in die Küche schlenderte und uns begrüßte. Ich füllte meine Tasse noch mit dem letzten Kaffeerest und ging mit ihr nach oben in mein Zimmer.
Chris klaubt ihre Turnschuhe zusammen und zog sie an.
„Was wird das jetzt? Willst du schon los?"
„Ja. Tom, es tut mir leid. Ich kann jetzt nicht mit dir reden. Ich bin ... ganz hübsch durcheinander."
Das war ich nun allerdings auch. Was hatten die Beiden denn besprochen? Oder hatte es nur mit dem Gespräch von letzter Nacht zu tun? Ich fühlte, dass sie mir die Wahrheit sagte. Sie war durcheinander, ihre Souveränität war wie weggeblasen.
„Okay. Ich verstehe. Krieg ich wenigstens noch einen Kuss?"
Sie seufzte und ließ sich von mir umarmen. Wir küssten uns lange, ohne die bislang so beherrschende Wildheit und Leidenschaft, die unsere Beziehung gekennzeichnet hatte. Sie strich mir noch übers Haar und lehnte mein Angebot, sie zur Bushaltestelle zu bringen, ab. Dann war sie weg, ließ mich in meiner Verwirrung und mit dem Gefühlschaos, in dem wir uns wohl beide befanden, zurück.
***
Sie meldete sich in den nächsten Tagen nicht. Ich hielt das Schweigen drei Tage aus, dann rief ich in ihrem Haus an. Jamie beantwortete das Telefon.
„Sie ist nicht hier. Sie ist zu ihrer Mutter in den Lake-Distrikt gefahren. Gestern schon."
„Ach? Und sie befand es nicht für notwendig, mich darüber zu informieren?"
Jamie ...