Schraeg hinter den Augen. 9
Datum: 30.03.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bychrissbolt
... Mal los um den Clip wegzuklicken, den Kunigunde mit heller Aufregung im Gesicht betrachtete.
Bevor das Bild verschwand, zeigte sie noch hektisch auf das schier unglaubliche Rohr und sah den Regisseur auffordernd an.
"Neinnein, du hast doch gehört! Das geht nicht. Sonst fliegen wir hier raus."
Vorsorglich blieb er erst einmal stehen, als der nächste Clip begann.
Merkwürdig. Eine Castingshow? Da war doch ganz eindeutig dieser Blonde, der so aussah, als würde er seit Jahrhunderten im Asi-Toaster schlafen. Wie hieß er doch gleich noch?
'Kegeln'? 'Bretter'? Jedenfalls so ähnlich.
Und der quasselte ja wieder mal einen Stuss!
Aber was hatte diese Sendung denn in so einer Favoritenliste zu suchen, vor allem unter der Rubrik: hart an der Grenze?
Die Kamera schwenkte ein Stück nach links zum Rest der Jury und zwei abgrundtief hässliche Milchgesichter kamen ins Bild, deren Gesichtsschmuck und Haarstyling dem finalen Fiebertraum eines an Malaria verreckenden Maskenbildners entsprungen zu sein schienen.
Ein würgendes Geräusch ertönte und Kunigunde erbrach sich im hohen Bogen über Bildschirm und Tastatur.
Also deswegen.
Verständnisvoll klappte der Regisseur den triefenden Laptop mit einer Fingerspitze zu, worauf er sich zusammen mit der Theaterkotze in Luft auflöste.
"Nein mein Süße", sagte er fürsorglich zu Kunigunde, der ein tiefer Ekel im Gesicht stand, "das ist dann doch ein bisschen zu hart für dich. Wenn du dir so etwas anschaust, kannst du wieder ...
... die halbe Nacht nicht ficken."
Er fasste sie an der Hand und zog sie hinter sich zum Autor: "Komm, wir schauen zu, wie die Geschichte weitergeht."
Susi blinzelte verstört. Was war denn da gerade mit Chris' Augenbrauen passiert? Hmmm, komisch, eigentlich sahen sie doch völlig normal aus! Dabei hätte sie schwören können, dass sie sich gerade... ja, was eigentlich?
Und dazu dieses seltsame Gefühl, als würde er schon eine halbe Ewigkeit völlig entgeistert in den Kleiderschrank glotzen.
Sie folgte seinem Blick und betrachtete ihr Werk selbstkritisch. Alles peinlich genau sortiert, so wie es richtig war!
Aber was hätte sie selbst eigentlich dazu gesagt, wenn er sich an ihren Sachen vergriffen und das komplette Schema ohne jede Not so gründlich auf den Kopf gestellt hätte?
Sie wäre mit Sicherheit geplatzt und hätte nicht nach Worten gerungen, wie er es gerade tat.
Aber er konnte auch nicht verbergen, wie stinkig er auf sie war.
Was hatte sie denn da schon wieder geritten?
Ach, verdammter Mist! Natürlich. Sie hatte beim Umsortieren zwar nicht an ihren Ex gedacht, aber sie war ohne nachzudenken ihrem alten Verhaltensmuster gefolgt.
Genau auf diese Weise hatte sie sich in ihrer unglücklichen Ehe ein wenig Anerkennung ihres Gatten erzwungen, die er ihr sonst rundweg verweigerte.
Mit dem spöttischen Lächeln, dass sie so sehr an ihm hasste, hatte er gnädig von oben herab anerkannt, wenn sie versuchte, seine Mutter zu übertreffen und den Haushalt mit noch ...