1. Lothar


    Datum: 17.05.2018, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: Anonym

    ... Als ich an ihm vorbei gegangen war, hatte er gemurmelt.“ Schade.“ Bestimmt aus einer Parallelklasse. Irrtum, Jutta steuerte auf ihn zu und auch Gaby stand bei ihm.
    
    Was tun? Diese Frage erübrigte sich schnell. Er steuerte direkt auf mich zu. „Meine Güte, hat es eigentlich sehr weh getan, als Du vom Himmel gefallen bist?“ Oh, konntest Du nicht schwiegen? „Helen, nicht wahr? Ilse und Jutta haben mir das erzählt, Jutta ist ganz eifersüchtig auf Dich, hat wohl extra noch mal ihre Klamotten von damals rausgekramt.“ Ich konnte ihn immer noch nicht unterbringen, dann rettete mich Lothar, ihn erkannte ich auf den ersten Blick und seine Gitarre lag ja tatsächlich auch schon dort in der Ecke. „Mensch, Trentmann, wen hast Du denn da aufgegabelt?“ Trentmann, Jens Trentmann. Das Geheimnis war gelüftet.
    
    Ich hatte Lothar immer gemocht und ein paar Mal hatte es auch etwas zwischen uns gefunkt; aber ein Paar waren wir nie gewesen. Lothar hatte jetzt ein Architekturbüro. Wir unterhielten uns noch eine ganze Zeit, immer noch ein richtig netter Kerl. Ich mochte es sogar, dass er irgendwann einfach über den Stehtisch meine Hände griff und sie festhielt. Doch dann machte ich den Fehler, nach seinem Gitarrenspiel zu fragen.
    
    10 Sekunden später saß er auf einem der Barhocker und ‚Suzanne, takes you down, to her boat on the river..’ Gespräche verstummten und wir waren wieder 18 und scharrten uns um unseren lokalen Helden. Jemand stand sehr nah hinter mir. Ich drehte den Kopf und Jens drückte ...
    ... mir einen Kuss auf die Wange. Dann legte er seine Arme um mich. So standen wir eine Weile und lauschten Lothars Musik. Jens legte seinen Kopf an meinen Kopf und küsste meinen Hals. Es war nicht unangenehm. Lothar sah zu uns rüber und guckte etwas traurig.
    
    Helen, hast Du es ganz vergessen, Du bist doch die Jägerin, das Reh warst Du früher. Ich drehte mich ganz zu Jens und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Er war perplex, doch nur für Sekunden, dann spürte ich seine Zunge, seine Hände, seinen Oberschenkel überall. Das war nicht sein Ernst, was hatte ich denn da für Reflexe ausgelöst. Ich nahm seinen Kopf in die Hände und sagte, „Lass mal gut sein Jens, das wir nichts.“ Er blickte erstaunt und hatte aber offensichtlich nach 10 Minuten bei Jutta Erfolg. Ja, ihr beiden passt zusammen, ihr seid irgendwie immer noch in der 13.
    
    Als Lothar sah, dass Jens nicht mehr neben mir stand, legte er seine Gitarre weg und kam zu mir rüber. Lieber Lothar, Du konntest immer so traurig gucken. Ein Satz von Cohen fiel mir ein: „ You are ugly, but you have the music.“ Ich ging auf ihn zu, küsste ihn auf die Wange und sagte nur: “Danke, das war schön.” Und als wenn das das Natürlichste der Welt ware, legte ich meinen Arm um seine Hüft. Warum war mir das nie so aufgefallen, Lothar war tatsächlich ziemlich groß. Er konnte seinen Arm ganz bequem auf meine Schulter legen.
    
    Wie sollte es weitergehen, ich wollte Lothar nicht verletzen, ich wollte Sex mit ihm, ich wollte keine Freund. Ich dachte ...