1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 02


    Datum: 06.04.2020, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byAmberleFloyd

    ... und auf die Stadtruinen hinabspähte.
    
    Juefaan seufzte innerlich. Am heutigen Tag lief wenig rund, weder mit der Mission, noch mit Aruula. Lag es an ihm, an ihr, diesem Ort oder der sengenden Hitze? Womöglich an allem. Auf einmal meldete sich sein Bauchgefühl und ließ ihn herumfahren. War da etwas gewesen? Es war nichts konkretes, was er wahrgenommen hatte, es war mehr eine Ahnung, die ihn alarmierte.
    
    „Aruula, ich schaue mich mal um! Möchte was überprüfen!", gab er ihr im gedämpften Ton Bescheid und schritt achtsam los, nachdem die Kriegerin ihm ein bejahendes Handzeichen der Verständigung zugesandt hatte.
    
    Zunächst schlich er in bedachtsamen Tempo durch die angrenzenden Raumeinteilungen, deren trennendes Mauerwerk mehrheitlich zerstoben oder zerbröckelt war und warf nochmal hie und da einen Blick zurück, aber dann gewahr er eines Schattenwurfs! Sollte er vorsichtig zurückgehen und dies Aruula sagen oder es selbst in die Hand nehmen?
    
    Er entschloss sich binnen eines Lidschlags für letzteres. Wenn dort eine Taratze kauerte, wäre sie höchstwahrscheinlich fort, wenn er erst Meldung erstattete. Juefaan verband sich mit dem Symbionten, der aktuell seine Kleidung imitierte, und ließ ihn in seiner rechten Hand einen schwarzen, spitz zulaufenden Strang ausformen. Dann beschleunigte er, wetzte die verbliebenen zehn bis zwölf Meter entlang und sprang in den betreffenden Raum.
    
    Sofort verlängerte sich die ausgebildete Spitze und schoss vor, in der Annahme, dort eine Bedrohung ...
    ... für Leib und Seele vorzufinden.
    
    Doch Juefaan hielt jäh inne und lenkte den Strang um, der daraufhin einen Mauerstein zum platzen brachte.
    
    Der Schatten wurde von keinem lebenden Wesen geworfen.
    
    In einer Mischung aus Verblüffung und Faszination, betrachtete Juefaan den Kunstmenschen, der ihn aus reglosen Glaskeramikpupillen anstarrte. Er stand einfach da, glich in seiner Ausstrahlung einer Schaufensterpuppe aus einer Shopping Mall früherer Konsumgesellschaften und besaß -- unter dem oberflächlichen Schmutz - doch eindeutige Schnittstellen und Nahtmuster, die bewiesen, dass er ein funktionaler Service-Bausatz war. Die schwarzglänzende Symbiontenspitze schrumpfte auf Juefaans geistigen Befehl wieder zusammen und nach kurzem Zögern berührte er neugierig den artifiziellen Leib.
    
    Seine Fingerkuppen ließen die jahrhundertealte Staubschicht bröseln und rieseln, darunter kam eine kalte, perlmuttfarbene Kunstbeschichtung zutage.
    
    „Na Kumpel? Du hältst hier aber bestimmt schon lange die Stellung, was? Hmmm, auf deinen Festplatten müssen ja wahre Schätze abgespeichert sein...", plauderte Juefaan mit dem mechanischen Abbild eines Homo sapiens und grinste frohgemut. Er untersuchte den abgeschalteten Roboter, konnte aber nichts finden, dass ihm einen Hinweis liefern mochte, ob er noch aktivierbar war oder nicht. Plötzlich horchte er auf, als Zischlaute, Geräusche eines Tumults und ein Schrei an seine Ohren drangen.
    
    Ein Schrei aus Aruulas Kehle!
    
    Eilends ließ er von seiner ...
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