1. Das nächtliche Bad am See Kapitel 01


    Datum: 07.04.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNereia

    ... bereit, sein Schwert zu greifen. Die Gestalt war nur ein paar Meter entfernt. Sie stand reglos da und beobachtete ihn.
    
    "Zeig dich!" seine tiefe Stimme klang bedrohlich. Nur der Wind war zu hören.
    
    Bris musste sich zu erkennen geben und ging ein paar Schritte durch das Wasser auf ihn zu.
    
    Bei näherer Betrachtung sah sie, dass sein langes dunkles Haar in Wellen auf seine Schultern fiel und nicht zurückgebunden war. Der Oberkörper war muskulös, sein Schwertarm angespannt, bereit zum ersten Hieb. Die Lederhose schmeichelte seinen vom Reiten trainierten Beinen. Muster, dunkle verschlungene Linien verzierten seine Arme und Brust. Fremd. Exotisch. Anziehend.
    
    Bei seinem Anblick erhitzte sich Bris Körper, vor allem der Teil unterhalb des Wassers, trotz der Kälte.
    
    Sie schritt auf ihn zu, verschränkte die Arme, um ihre Blöße zu bedecken. Alistair ließ das Schwert sinken, als er die vom Mond beschienene Gestalt erkannte.
    
    "Es tut mir leid", sagte sie leise, "Ich wollte dich nicht erschrecken."
    
    Er runzelte die Stirn und erwiderte: "Wir müssen immer auf einen Angriff vorbereitet sein. Orks, Goblins, sie können Überall lauern, das weißt du genauso gut wie ich", sagte er mit strengem Blick.
    
    "Und, du hast mich nicht erschreckt", fügte er schmunzelnd hinzu.
    
    Sie senkte die Augen, denn er hatte sehr wohl recht.
    
    Sie spürte, wie Alistair sie musterte, denn sie stand nackt vor ihm. Er schien verwirrt, wohl nicht wissend, wie er reagieren sollte. Sie war nie zuvor ...
    ... nackt in seiner Gegenwart gewesen. Er wandte den Blick ab, anscheinend um Höflichkeit bemüht.
    
    Das Bild seines bloßen Oberkörpers würde sie so schnell nicht mehr loswerden und auch die Linie dunkel gelockter Haare, die von seinem Bauchnabel ...
    
    Während sie ihn ansah, dachte sie nach. Dass sie nun allein waren, war purer Zufall und doch ... Entfernt von der Gruppe, die sich um ein Lagerfeuer geschart hatte und ihre Jagdbeute genossen ...
    
    Sie wollte es nutzen. Sie wollte ihn. Jetzt oder nie!
    
    Sie hatte eine Idee.
    
    "Möchtest du schwimmen?", sie wusste nicht, was sie bewog ihn so geradeheraus zu fragen. Er würde sie vermutlich für verrückt halten. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt. Etwas Besseres war ihr nicht eingefallen.
    
    Einen Augenblick lang war es still. Ein paar Frösche quakten am anderen Ufer. Er starrte sie lediglich an und wirkte verwirrt, als hätte nicht ganz verstanden, was sie ihn da gefragt hatte.
    
    Sie brach die Stille: "Ich", sie zögerte, "dachte, vielleicht könnten wir ein Wettrennen machen. Wer zuerst am andern Ufer ist, meine ich."
    
    Sie biss sich auf die Lippe. Das war so fadenscheinig. Sie wollte mit ihm allein sein, mehr Zeit gewinnen damit sich vielleicht eine Chance ergab. Eine Chance für mehr.
    
    Er sah sie immer noch unverwandt an, schien abzuwägen, was er erwidern sollte. Sicher erwog er die Gefahren und musste wohl denken, dass sie, Bris, wohl sehr eigenartig war.
    
    Doch sie wusste, dass er Herausforderungen mochte. Würde die Idee eines ...