Bodensee
Datum: 18.05.2018,
Kategorien:
Schwule
Autor: byikarus2punkt0
... Mannschaft um den Personaltisch herum, gingen öfter mal eine rauchen, sogar ein Flachmann machte die Runde. Sie waren eigentlich besser drauf, als all die verbissenen Rentner, die ihre Bodenseekarte abfahren mussten und verdrossen in den Regen hinaus schauten.
Einer von den Kellnern war mir gestern schon aufgefallen. Eine geile Sau vor dem Herrn, mutmaßlich völlig heterosexuell, aber sehr schön anzuschauen. Man wird ja bescheiden in seinen Wünschen. So vom Typ her, ums mal gemein auszudrücken, so ein Latin Lover für Arme. Ich schätzte ihn auf Ende vierzig. Am auffallendsten an ihm war seine akkurat nach hinten gekämmte Gelfrisur. Wahrscheinlich sogar Pomade und kein Gel, das Haar schwarz und so lang, dass es hinten im Nacken in eine kleine Locke auslief. Vom Teint her südländisch, buschige Augenbrauen, geile Stoppelfräse im Gesicht, dunkle Augen, ein freches Grinsen, kräftig behaarte Unterarme und eine schwarze Brustbehaarung, die sich frech oben aus seinem Hemd herauskräuselte. Ja, dieser Typ war wirklich das aufregendste, was ich hier unten am See so zu sehen bekommen hatte.
Und ich hatte gleich von der ersten Begegnung an einen Stein im Brett bei ihm, denn ich hatte auf den ohnehin schon überteuerten Cappuccino, den ich bei ihm bestellt hatte, noch ein fettes Trinkgeld draufgelegt. Gekauftes Karma nenn ich das. Während der drei Stunden Getucker liefen wir uns öfters über den Weg, wenn er mal wieder eine rauchen ging und ich an der frischen Luft Erholung vom ...
... Schwiegermutterstress suchte. Er nickte mir immer freundlich zu und grinste sein geiles Grinsen. Was hätt ich so gerne seine Zigarettenstummel abgelutscht ... und einiges andere auch. Er waberte unentwegt durch meine Tagträume während ich hinaus auf das graue Wasser von oben und unten blickte. Ich konnte fast seinen Achselschweiß riechen. Nur schade, dass sein kleines Kellnerschürzchen den Blick auf seinen Schritt verbarg. Ich hätte gerne gesehen, was für eine Beule er in der Hose hatte.
Auf dem Rückweg von Lindau war ich mit den Nerven soweit am Ende gewesen, dass ich zu meinem nächsten Heißgetränk noch einen Wodka dazu bestellte. Den kippte ich noch am Tresen. Den zweiten machte er noch etwas voller. Er deutete mit dem Daumen nach unten, wo wir im stickigsten Teil des Schiffes (‚oben zieht es so') saßen und ich versuchte meine schlechte Laune in den Griff zu bekommen.
„Familie?", fragte er.
Ich nickte. „Schwiegermutter!"
„Ja, kenn' ich!", meinte er mitfühlend. „Der geht aufs Haus!", und er goss mir einen dritten ein.
So gestärkt wankte ich zurück zu unserem Platz und konnte mich vor einer weiteren Runde Canasta nicht mehr drücken. Aber immerhin hatte ich einen im Kahn.
Am nächsten Tag, es regnete immer noch, gingen wir wieder an Bord. Diesmal noch ne halbe Stunde weiter, bis nach Bregenz. Es war noch weniger los als am Vortag. Als ich meinen Cappuccino bestellte, gab es ungefragt noch einen Wodka dazu. Eine seiner Kolleginnen kam dazu.
„Ich mach mal Pause. ...