1. Die Schaukel


    Datum: 09.03.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byLillyMaus

    ... kamen mir wieder die Erinnerung an das Schaukeln. Ich freute mich sehr, besonders als ich hörte, dass er allein kommen würde, er hatte wohl noch keine Freundin. Am Wochenende sollte er wohl bei uns sein.
    
    Bis dahin, jedenfalls wenn ich allein war, dachte ich oft an Gerd. Nein, das ist zu oberflächlich ausgedrückt, ich träumte von ihm. Manchmal lag ich auf meinem Bett, hatte die Augen geschlossen und stellte mir vor, er würde mich anfassen, mich in seine Arme nehmen und mich drücken. Es waren einfach schöne Gedanken. Aber immerhin hatte ich ihn drei Jahre lang nicht gesehen und ich wurde unsicher, was meine Beziehung mit ihm anbetraf. Mochte er mich überhaupt noch? Oder hatte er mich schon vergessen? Er musste jetzt ja schon 27 Jahre alt sein, vielleicht hatte er für solch junges Küken, wie ich eins war, gar nichts mehr übrig. Schließlich musste er erst einmal hier sein! Aber ich malte mir doch alles in bunten Farben aus.
    
    Doch dann kam der Freitag. Nach der Arbeit fuhr ich mit dem Bus nach Hause und muss gestehen, ich war sehr aufgeregt. Das letzte Stück musste ich zu Fuß gehen und als ich die Gartentür öffnete, standen vor der Haustür meine Eltern und Gerd. Er sah mich, kam auf mich zu, hielt mich an den Oberarmen fest, um Abstand zu halten, und betrachtete mich erst einmal längere Zeit. Dann aber nahm er mich in seine Arme, drückte mich, und für mich war es ein Gefühl, als hätte er einen großen Schatz wieder gefunden. Ich umfasste ihn auch mit meinen Händen und ...
    ... merkte, dass er ein kräftiger Mann geworden war. Dann hielt er mein Gesicht in einem geringen Abstand von dem seinen, schaute mich noch einmal an und sagte dann: „Du bist ja eine richtige junge Frau geworden!" Dabei strahlte er mich mit leuchtenden, glücklichen Augen an.
    
    An diesem ersten Abend passierte nicht viel. Wir saßen alle im Wohnzimmer, erzählten von Dingen, die passiert waren, oder freuten uns einfach darüber, dass wir jetzt nach längerer Zeit wieder zusammensaßen. Unter anderem erfuhr ich auch, dass Gerd keine Freundin hatte. Er hatte wohl hin und wieder eine Bekannte, doch zu einer engen Beziehung war es noch nicht gekommen. Irgendwie freute es mich! Es war fast Mitternacht, als wir ins Bett gingen.
    
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sagte meine Mutter zu mir: „Geh mal mit Gerd ein bisschen raus und zeige ihm, was sich hier im Dorf seit seines Weggehens verändert hat!"
    
    Das wollte ich gerne tun. Ich hatte dafür meine Jeans, meine Joggingschuhe und einen dünnen Pullover, der meine kommenden Rundungen betonte, angezogen. Gerd war auch leger gekleidet. Also ging ich mit ihm los. Es war nicht viel, was sich im Ort geändert hatte und schon bald gingen wir auf einem Weg, der aus dem Dorf hinausführte. Diesen Weg waren wir als Kinder schon oft gegangen. Ein Stück weiter kamen wir dann an eine kleine Brücke, die ein Bächlein überquerte. Gerd beugte sich über das Geländer, sah in das flache Wasser und meinte plötzlich: „Schau mal, dort ist ein kleiner Fisch zu sehen!" ...
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