-
Die Mädels (kontaminiert(2))
Datum: 10.05.2020, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym
... mir ja eine halbe Ewigkeit! ‚Mach schon!’ Inzwischen konnte ich beobachten, dass sich die ganzen nackten Mädels nach vorn auf das Podest, zu Frau Kümmel flüchteten, um sich hinter ihr zu verstecken. Über ihnen, an der Tafel prangte das Stundenthema: „Die Anatomie des menschlichen Körpers“. Das Bild war stimmig. Die Jungen dagegen konzentrierten sich immer mehr an den Türen, so als wollten sie eine Flucht der nackten Mädchenschar verhindern, es sei denn, diese würden einen nackigen Spießrutenlauf mitten durch die Jungens hindurch auf sich nehmen. Zum Glück war ich aber der hinteren Tür am nächsten, gleich nach der Dicken Mrs. Stone. Die war schon fast nackt, also musste ich von ihr Abstand halten. Mindestens drei Meter. Endlich hatte ich es geschafft! Aus dem Chemiesaal und auch aus einem weiteren Raum auf der Etage hörte ich schon das hysterische Geschrei und Gequieke der Mädchen und das Gejohle der Jungs. Ich flüchtete mit letzter Kraft in die Schülerinnentoilette, bevor in den anderen Räumen auch überall die Türen aufgerissen wurden. Ich hatte gesehen, wie die nackig machende Pulverwolke unaufhaltsam von vorn nach hinten schwebte und ahnte dunkel den Zusammenhang. Schnell schloss ich mich in die hinterste Toilettenbox ein und zitterte vor Angst. Ich hatte noch alle meine Sachen noch. Gottseidank! Es dauerte gar nicht lange, da hatten auch schon mehrere noch angezogene Mädels die Toilette gefunden und sich dorthin gerettet. Ich kam wieder aus meiner Box ...
... heraus und wir beratschlagten unsere Taktik. „Lasst keine hier herein, die Staub auf den Sachen hat oder die gar schon nackt ist. Schickt die zuerst einmal unter die Dusche.“ So wurde dann auch verfahren. Zwei Mädels standen wache und ließen nur die noch nicht angestaubten Mädels ein, die noch ihre Kleidung an hatten. In der Toilette wurde es immer enger. Die Lehrerinnentoilette befand sich im gleichen Raum, war aber durch eine hölzerne Zwischenwand abgetrennt, die unten einen handbreiten Lüftungsschlitz hatte. So kam es, dass unsere immer so reinlichkeitsbesessene Frau Günzel den nächsten Schlag des Schicksals für uns ausführte. Sie kam noch angezogen in die Lehrerinnentoilette und fing sofort an zu motzen: „Wie sieht es denn hier aus? Alles voller Staub. Wann hat denn die Putzkolonne hier wohl zum letzten Mal…, na, da wollen wir doch gleich mal den Lappen schwingen und hier wieder etwas Grund hinein bringen…, da kommt man ja schon ordentlich ins Schwitzen dabei, da muss ich doch gleich wieder etwas Deo auftragen…“ Ich hatte sie gehört und lugte unten durch den Spalt. Weil ich mich noch gut erinnern konnte, welche Duftwolke vorhin die Frau Kümmel begleitet hatte, packte mich jetzt das eiskalte Grausen. „Nein! Frau Günzel, bitte nicht sprayen! Bitte nicht!“ „Pfft, pfft, pfft, pfft!“ Es war bereits zu spät. Frau Günzel erstrahlte wie ein voll geschmückter Weihnachtsbaum in allen schillernden Farben und sogleich fielen ihre Kleider als Staubwolke von ihr ab. Ihre ...