1. Wir sind die Meiers


    Datum: 20.05.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybumsfidel

    ... verärgert an, sagte aber nichts. Verstimmt setzte sie sich und beobachtete die Szene an der Tür. Doch ihre Hoffnung, dass die Männer verschwinden würden, erfüllte sich nicht. Nach einem kurzen Disput mit dem Kellner kamen sie an ihren Tisch, wobei sich der Ältere der beiden ein gequältes Lächeln nicht verkneifen konnte.
    
    "Guten Abend", sagte er, "seltsamer Zufall. Aber wir heißen wirklich Meier. Mein Sohn Harald, mich nennt man Helmut."
    
    "Und wie heißen Sie im richtigen Leben?", fragte Gabi immer noch sauer.
    
    "Wie bitte?"
    
    "Na, wenn man Sie Helmut nennt, wie heißen Sie dann richtig?"
    
    "Helmut. Ach so, ja, dumm ausgedrückt. Und Sie?"
    
    "Was und ich?", merkte man Gabi den Unwillen deutlich an, doch jetzt wurde es ihrer Tochter zu bunt.
    
    "Meine Mutter heißt Gabi und ich bin Gudrun", stellte sie sich vor.
    
    "Your welcome", machte Harald zum ersten Mal seinen Mund auf. "Oh, Entschuldigung, es ist mir ein Vergnügen, wollte ich sagen."
    
    "Das wird sich noch herausstellen", brummte Gabi und kümmerte sich die nächste halbe Stunde nicht mehr um ihre Tischnachbarn.
    
    Selbst als der Kellner einen Aperitif auf Kosten des Hauses brachte, ließ sie sich nur ein kurzes Prost entlocken. Die Gespräche der beiden Paare drehten sich zunächst um völlig unterschiedliche Themen und wenn nicht ab und zu abschätzende Blicke über den Tisch geflogen wären, hätte sich der Kellner vermutlich ernsthaft Sorgen um das Mobiliar machen müssen. Doch nach einer halben Flasche Wein auf der ...
    ... einen Seite des Tisches und vier kleiner Bier auf der anderen schien die Stimmung lockerer zu werden. Beim Abräumen des zweiten Ganges schnappte er dann die ersten Gesprächsfetzen auf, die über den Tisch gingen. Wie nicht anders zu erwarten, ging es um die Qualität des Essens. Ernsthaft überrascht wurde er dann aber, als er das Wechselgeld brachte und folgenden Dialog mithörte.
    
    "Was machen wir?", fragte Helmut seinen Sohn. "Absacker im Goldenen Hahn?"
    
    "Da wollten wir auch hin", entfuhr es Gudrun.
    
    "Dann lassen Sie uns doch zusammen gehen", erwiderte Harald freundlich. "Ich gebe auch einen aus."
    
    "Wir können unsere Getränke selbst bezahlen", fing Gabi erneut Streit an.
    
    "Aber Mama! Jetzt sei doch nicht so bockig. Die beiden sind doch ganz nett. Jetzt verdirb uns nicht den ganzen Abend."
    
    "Na gut", gab Gabi klein bei, "aber nur den einen."
    
    "Zu mehr reicht mein Budget sowieso nicht", flachste Helmut, doch Gabi sah ihn nur schräg an, nicht sicher, ob er das ernst meinte.
    
    Natürlich blieb es nicht bei dem einen, im Gegenteil, als der Kellner des Goldenen Hahns ihnen den Ausgang zeigte, waren sie die letzten Gäste. Ein Bus fuhr schon lange nicht mehr und vor der Tür warteten zwei Taxen. Heimlich steckte Harald Gudrun seine Visitenkarte zu, als sie sich etwas zu laut für die Uhrzeit voneinander verabschiedeten.
    
    "Ganz nett, die beiden", erklärten Gudrun und Harald unabhängig voneinander nach der Abfahrt.
    
    "Ziemliche Zicke, die Alte", brummte Helmut in dem einen ...
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