1. Wer sich in Gefahr begibt . . .


    Datum: 01.06.2020, Kategorien: Betagt, Autor: bynachtaktiv

    ... in den Nacken. "Ich kann die ersten Sterne sehen."
    
    Ich mache einen letzten tiefen Zug, dann drücke ich die Kippe im Aschenbecher aus. "Ich bin gleich wieder da." Die Beine kratzen über die Steinplatten, als ich den Stuhl zurückschiebe. "Machst du uns etwas Musik?"
    
    Als ich von der Toilette zurückkomme ist alles elektrische Licht verloschen. Auf dem Wohnzimmertisch zittern die kleinen Flämmchen der Windlichter. Vivaldi. Die vier Jahreszeiten. Zufall? Sven sitzt auf dem Sofa, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Stumm setze ich mich neben ihn, trinke das halbvolle Glas in einem Zug leer. Unsere Blicke treffen sich. Ich streife meine Slipper ab, rutsche herum, bis mein Kopf in seinem Schoß liegt. Meine Füße liegen etwas erhöht auf der Lehne. Meine lackierten Zehennägel vollführen eine La-Ola-Welle. Mit 50 sollte ich einen dezenteren Nagellack wählen. 'Es wirkt irgendwie nuttig', denke ich und verziehe den Mund zu einem spöttischen Grinsen.
    
    Svens Männlichkeit ist erwacht. Hart spüre ich sie am Hinterkopf. Mein Untermieter drückt sein Hinterteil tiefer ins Kissen, aber seine Erregung entkommt mir nicht. Ich schaue zu ihm auf, greife seine Hand und lege sie auf meinen Bauch. Meine Hände gefaltet darüber. Mit geschlossenen Augen drücke ich meine Wange gegen seine Bauchdecke. Seufze.
    
    Ich danke dem lieben Gott für die Auto-Repeat-Funktion des CD-Players. Sonst wäre der Bann gebrochen, der Zauber verflogen. Ich kuschele mit dem Kopf in Svens Schoß. Schnurre wie eine ...
    ... Katze. Eine heiße Katze.
    
    Meine Augen sind immer noch geschlossen, mein Atem ist flach. Vorsichtig, in Zeitlupe, führe ich Svens Hand über meinen Bauch. Als seine Fingerspitzen das weiche Fleisch meiner Brüste berühren, höre ich ihn lustvoll stöhnen. Meine Brustwarzen werden hart wie Stein. Ein lustvoller, ein süßer Schmerz.
    
    Für einen Moment war ich eingenickt. Meine Augenlider sind schwer wie Blei. Nur langsam nehmen die Gegenstände wieder Gestalt an. Die Kerzen sind erloschen. Bis auf eine letzte, die einen verzweifelten Todeskampf ausficht. Ein letztes Aufflackern, gefolgt von einem kurzen Zischlaut. Eine dünne Rauchfahne schraubt sich hinauf bis zur Decke. Für einen kurzen Augenblick ist es stockfinster. Ich spüre Svens Hand schwer auf meiner Brust. Sein Atem hebt und senkt meinen Kopf, wie ein Ball dem Spiel der Wellen folgt. Das silberne Licht der Mondsichel legt sich schützend über uns.
    
    Ob Sven glaubt ich schlafe noch immer? Seine Hand verläßt die weichen Hügel, kommt kurz auf meinem Bauch zu liegen. Mir schnürt es die Kehle zu. Nein! Ich will ihn nicht verlieren. Zu beruhigend ist das Gefühl seiner warmen Hand.
    
    "Doreen?" Leise. Zärtlich.
    
    Ich beschließe mit dem Feuer zu spielen. Strecke mich wohlig, schnurre laut und verlangend. Keine Silbe kommt über meine Lippen.
    
    Seine Hand hat den nackten Streifen Haut zwischen Shorts und Top erreicht. Welche Richtung wird sie nehmen? Plötzlich bin ich hochgradig erregt. Ich wünsche mir so sehr, das seine Fingerspitzen ...