Cuisine Internationale Episode 06
Datum: 23.05.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... ihre Emotionen und das Temperament verzaubern mich. Zudem hat sie bei genauerer Betrachtung eine Figur, die Begehrlichkeiten in mir weckt.
*
Die Woche darauf kommt Gerit zurück; er hat seine persönlichen Dinge regeln können und gibt mir nun ein paar freie Tage.
Hurra, Vreni, ich komme!!!!
Ich habe sie ein paar Wochen nicht gesehen. Unser Umzug hat das verhindert und meine Sehnsucht ist ins Unermessliche gestiegen.
Überall liegt Schnee, als ich mit dem alten Nissan von Gerit, seinem Zweitwagen, bei Vreni auf den Parkplatz fahre. Die Almwirtschaft hat noch Winterruhe, aber ich weiß, dass sie dort oben seit einigen Jahren wohnt. Ich klopfe und ihr Gesicht erscheint hinter dem Fenster. Sie öffnet die Tür und als ich sie voller Freude in die Arme schließen will, schiebt sie mich zurück.
Ich stutze überrascht. Was soll das? Stimmt etwas nicht?
"Wir müssen reden", sagt sie und geht in die Stube. Wir setzen uns an den Stammtisch und sie stellt mir einen Kaffee hin. Na, wenigstens das. Es kann nicht so schlimm sein.
"Ich krieg die Wirtschaft nicht mehr", eröffnet sie mir mit düsterer Miene und völlig ohne Dialekt. " Der Moser (Chef der Verpächtergemeinschaft) hats mir gesagt und eine öffentliche Ausschreibung gemacht. Ich bin raus. Was sagst du dazu?"
"Das tut mir unendlich leid, Vreni. Wie kann ich dir helfen?"
"Gar nicht! Der Moser hat mir auch gesagt, ich kriege die Wirtschaft nur noch mit dir als Chef. Nun?"
Ich schlucke. Der Moser; da hat er mich ...
... ganz schön in die Scheisse geritten.
"Vreni, er hat mich gefragt, ob ich die Wirtschaft haben will und ich habe abgelehnt und ihm auch die Gründe dafür genannt. Für mich bist du die Chefin und sonst niemand. Zudem bin ich ja jetzt im Schwarzwald. Aber mit dir würde ich die Alm liebend gerne machen, auch wenn ich dafür bei meinem Bruder aussteigen müsste. Ich liebe dich und du bedeutest mir extrem viel. Dir würde ich sogar einen Heiratsantrag machen."
Ich schaue sie an und warte auf ihre Reaktion. Dann bricht es aus ihr heraus.
"Aber i dat di net heiraten. I dat nia en Deitschn heiraten. Ums Verrecke net! Und i bin dˋ Chefin und du wirst es nia sein. Und jetzt verschwind! Geh weg und kumm bloss net wieda!"
Ich stehe auf und schaue Veronika traurig an.
"Schade, dass es so endet, Vreni. Es waren zwei wunderschöne Jahre mit dir und ich werde keine Minute davon vergessen und dich immer in Erinnerung behalten."
Ich drehe mich um und gehe. Tränen laufen mir über das Gesicht und eine unendliche Traurigkeit überkommt mich. Nicht einmal zu meiner Tochter kann ich fahren, um mich trösten zu lassen, denn sie ist ja nach Bremen gezogen. Die Rückfahrt in den Schwarzwald wird für mich zur Qual.
350 km voll Verzweiflung und Trauer.
*
Als ich zuhause ankomme, erkennt Gerit mein Seelenzustand und lässt mich in Ruhe. Sonja gehe ich einige Zeit aus dem Weg; ich will sie nicht mit meinen Problemen und Sorgen belasten.
Es klingelt an der Haustüre. Ich öffne und meine ...