1. Die Rache


    Datum: 24.06.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byswriter

    ... infrage. Natürlich nicht. Dann sprach Sergej die Drohung mit der Glasscherbe aus und wenig später hatten sie Mark vor die Tür gesetzt. Er hatte sich Zeit zum Überlegen genommen und hatte am Ende keine andere Möglichkeit gesehen, als sich auf den Deal einzulassen. Er würde es nur noch seiner Familie beizubringen haben. Das hatte er nun hinter sich gebracht, und es war erwartungsgemäß schlecht gelaufen.
    
    Selbstverständlich lehnte Susanne den Deal rundheraus ab. Natürlich war sie nicht begeistert gewesen und stinksauer auf ihn. Ihn, der ihnen diese Misere eingebrockt hatte. Sergej hatte ihm drei Tage Bedenkzeit gegeben. Lief diese ab, würde er seine Männer vorbeischicken. Die mit den Glasscherben. Und nicht nur seiner Tochter würde es schlecht ergehen. Der Russe hatte Mark jedoch versichert, dass den Frauen nichts geschehen würde, sollten sie sich auf die Abmachung einlassen. Er würde sich mit beiden vergnügen, ihnen aber nichts antun. Mark musste sogleich an Emilie denken. War sie noch unberührt? Sie hatte zwar einen festen Freund, doch Mark war sich nicht sicher, ob sie schon gemeinsam Sex gehabt hatten. Susanne glaubte daran nicht und er vertraute ihrem Urteil. Es durfte nicht sein, dass der schmierige Russe seiner Tochter die Unschuld raubte, aber was war die Alternative? Mark hatte sogar über Selbstmord nachgedacht, in der Hoffnung, damit dem Wohl seiner Familie zu dienen. Dann aber hatte er sich dagegen entschieden und sich seiner Familie gegenüber geöffnet.
    
    Nach ...
    ... einer Weile gesellte Susanne sich zu ihm. Sie setzte sich neben ihn. Sie schwiegen sich an, hielten sich bei den Händen. Sie versicherte ihm, dass sie ihn liebte. Sie erinnerte an das Versprechen vor dem Altar: in guten wie in schlechten Zeiten. Sie würden als Familie zusammenhalten, auch Emilie würde ihren Teil beitragen, damit sie gemeinsam diese schwierige Situation bewältigen könnten. Auch wenn es bedeuten würde, dass sie und Emilie ein großes Opfer bringen mussten. Es ließ sich nicht ändern. Sie würden es hinter sich bringen, mit den Folgen leben und nach vorne schauen. Nichts würde sie als Familie auseinanderbringen. Emilie stand hinter der Sache. Natürlich war sie nicht glücklich, aber sie liebte ihren Vater und wollte ihn unterstützen. Mark nahm die Zusage dankbar an, weinte und fühlte sich mies. Seine Tochter würde sich opfern, weil er Mist gebaut hatte. Er wusste, er würde niemals mehr fröhlich werden. Er würde ein anderer Mensch sein. Ein Mensch, der lebte, aber gebrochen war. Es würde so sein. Es gab keinen Ausweg.
    
    Drei Tage später:
    
    „Wie ist es gelaufen?", fragte Mark mit bangem Blick.
    
    Emilie war sogleich die Treppe hinauf geeilt, nachdem sie das Haus betreten hatte. Sie wirkte aufgewühlt und Mark konnte sich nicht hinreichend ausmalen, was in seiner Tochter vorgehen mochte. Was hatte er seinem Mädchen nur angetan? Er wandte sich Susanne zu, die ihren Mantel an die Garderobe hängte und wortlos das Wohnzimmer betrat. Mark folgte ihr mit gebührendem Abstand. Er ...
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