1. Dracheneier


    Datum: 27.06.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byAleksana

    'Ich schwör's, ich bin nur aus Neugier in den neuen Chinaladen gegangen.'
    
    Mit meinen 19 Jahren und einer abgebrochenen Ausbildung, war ich eh' viel zu pleite um mir was kaufen zu können.
    
    In diesem Geschäft für angeblich chinesische Kunst, gab es nichts als hässliche teure Staubfänger für dumme Bonzen, also nichts was ich haben wollte, aus lauter Gewohnheit steckte mir vor dem Rausgehen eine Kleinigkeit ein, man geht ja nicht in einen Laden ohne was mitzunehmen.
    
    Zu meinem Pech fiel das dem Ladenbesitzer auf, der mich schon die ganze Zeit misstrauisch beobachtet hatte.
    
    "Halt, bleib stehen!" rief er plötzlich hinter mir.
    
    Blitzschnell sprang ich in Richtung Tür, wo ich dem Ladenbesitzer zusammen stieß und so heftig gegen den Türpfosten geschleudert wurde, dass mir Hören und Sehen verging. Noch bevor ich verstand was geschehen war, hatte mir der Kerl die Arme auf den Rücken gedreht und mich mit Kabelbindern auf einen Bürostuhl festgebunden.
    
    Drohend baute er sich vor mir auf und bellte mich wütend an: "Raus damit, was hast du alles mitgehen lassen?"
    
    "Ich habe nichts gestohlen," log ich „ich hab' mir nur so ein buntes Osterei in die Jacke gesteckt, das wollte ich aber bezahlen."
    
    Wütend begann er meine Jacke zu durchsuchen, bis er ein paar zerbrochene Scherben in einer der Taschen gefunden hatte.
    
    "Ich kann nichts dafür", stotterte ich, "wenn sie mich nicht gegen den Türrahmen gestoßen hätten, wäre das Ding noch heil."
    
    "Ich glaube du verstehst das ...
    ... nicht," knurrte der Ladeninhaber, „entweder bezahlst du das Drachenei oder ich ruf' die Polizei."
    
    "Nein, nein, bitte keine Polizei, ich bezahl' das Ding ja", rief ich ängstlich.
    
    Der Ladner deutete auf ein zerknittertes Preisschild an einer der Scherben, auf dem eine dreistellige Summe stand.
    
    "So viel hab' ich jetzt nicht dabei." jammerte ich, "aber ich kann morgen vorbeikommen und das Geld mitbringen."
    
    Natürlich hatte ich nicht vor zu zahlen, selbst wenn ich das Geld gehabt hätte aber der Typ hatte mich längst durchschaut.
    
    "Ich rufe jetzt die Polizei, es sei denn du hilfst mir den Schaden zu ersetzen".
    
    Zielstrebig ging er zum Tresen, wo er den Hörer vom Telefon nahm und begann eine Nummer zu wählen.
    
    "Moment, äh Stopp!" rief ich,"ich werden den Schaden wieder gut machen."
    
    Mit einem lauten Knall warf er den Hörer auf das Telefon.
    
    "Okay, du hast deinen Fehler eingesehen. Wenn du tust was ich sage, werd' ich keine Polizei rufen und du kannst heute nach Abend wieder nach Hause gehen."
    
    Ich nickte ängstlich und wartete darauf losgebunden zu werden, doch zu meiner Überraschung schob er mich mitsamt dem Stuhl, in einen kleinen Nebenraum und schloss die Tür hinter mir ab.
    
    Es war anscheinend der Waschraum, der außer Waschbecken und Kloschüssel nur noch eine Dusche enthielt.
    
    Ich verfluchte meine Dummheit, mit der ich mich auf diesen Handel eingelassen hatte. Vielleicht wäre das mit der Polizei gar nicht so schlimm geworden aber jetzt befand ich mich in der ...
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