1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... den Mund und ich beobachtete wie sie aus dem Wohnzimmer ging. Ihre hohen Absätze und die Naht ihrer schwarzen Nylons, machten ihre Beine noch länger, als sie ohnehin schon waren. Als sie um die Ecke verschwunden war, schloß ich die Augen und der Vorführer spielte ihren Gang zur Wohnzimmertüre immer wieder von neuem ein. Ich ruhte noch etwas aus, wie sie empfohlen hatte, erhob mich dann und zog wieder den Bademantel an, der auf dem Boden lag. Mir war etwas kalt geworden und der Mantel wärmte mich nach kurzer Zeit. Ich achtete nicht auf das Sperma, daß meinen Körper bedeckte. Ich brauchte ja nichts zu verstecken.
    
    Als ich in Karola's Schlafzimmer eintrat, zog Vera gerade das neue Kleid an und Karola saß am Schminktisch. Vera's BH schaute über den Rand des Dekolletés heraus und somit war der generelle Eindruck gestört, so fand ich, obwohl es 'was hatte.
    
    "Da bist du ja." sagte Vera "Kannst du 'mal kommen und mir den Reißverschluß hochziehen?"
    
    "Ich komme!"
    
    "Das ist ja ein wunderschönes Kleid, das du da ausgesucht hast. Wir müssen unbedingt zusammen, in der kommenden Woche, einkaufen gehen. Versprichst du mir das?""
    
    "Ich habe ja noch jede Menge Ferien."
    
    "Das trifft sich wirklich gut." sagte sie und drehte mir den Rücken zu.
    
    "Ja." antwortete ich und zog den Reißverschluß hoch.
    
    "Weißt du eigentlich, daß ich ganz bei dir in der Nähe wohne?"
    
    "Nein, das habe ich nicht gewußt." sagte ich wahrheitsgemäß.
    
    "Auf der Xaver-Moser-Straße."
    
    "Das ist ja bei uns um ...
    ... die Ecke!"
    
    "Wir haben auch einen Swimmingpool. Da brauchst du nicht immer bei der traurigen Hoffnung rumzuhängen."
    
    "Hélène!" schrie es in mir. Sie hatte ich total vergessen.
    
    Ich schwieg, als sie weiter sprach.
    
    "Ich gebe dir gleich meine Karte. Da sind zwei Telefonnummern drauf. Eine ist von Unten und die andere von Oben. Ruf' bitte nur die zweite, die von Oben, an. Da kann ich ungestört sprechen."
    
    "Ist gut."
    
    "Warte, ich geb' sie dir sofort." sagte sie und eilte zu ihrer Handtasche, die an einer Schranktüre hing. Sie kramte und produzierte schließlich eine Visitenkarte. Ich schaute sie mir an und steckte sie in meine Reisetasche.
    
    "Ruf' mich doch gleich Montag früh an, ja?"
    
    "Ist gut, mach' ich."
    
    Ich hatte Dates wie ein Ulan. Kaum in der Stadt, schon der Hahn im Korb. Und mit was für Hennen!
    
    Nun stand Vera vor dem Spiegelschrank und betrachtete sich von oben bis unten, sich in den Hüften drehend.
    
    "Das ist ja wunderbar!" kreischte sie entzückt.
    
    "Ich finde es auch ganz toll! Ich habe es nur Alexander zu verdanken, daß ich es überhaupt habe. Ich hätte es sonst nie entdeckt!" meinte Karola.
    
    "Vielleicht findest du mir auch einen solchen Traum, Alexander?"
    
    "Ich werde es versuchen, aber versprechen...."
    
    "....kannst du natürlich nichts." komplettierte sie meinen gesprochenen Gedanken "Das macht aber nichts. Du sollst es ja nur versuchen."
    
    "Natürlich mach' ich das. Ich mach' das sehr gerne für euch."
    
    "Ist er nicht süß?" flüsterte Karola ...
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