1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... Es tut mir leid, wenn ich dir mit meinen Gefühlen den Tag vermiese, aber du mußt auch mich verstehen. Ich schäme mich fast es dir zu sagen, aber, ich habe nachts von dir geträumt und jetzt bin ich bei dir. Und das für zwei Tage und eine Nacht. Was denkst du, was da jetzt in mir vorgeht?"
    
    Sie bremste und fuhr sofort rechts 'ran.
    
    "Aber das habe ich doch alles nicht gewußt, mein kleiner Schatz! Verzeih mir! Kannst du mir noch einmal verzeihen? Bitte-bitte!"
    
    jammerte sie unter heftigem Haare streicheln.
    
    "Es ist die Frage ob DU MIR verzeihen kannst. Du hast dich doch bestimmt auch gefreut, oder? Und nun verderbe ich alles!"
    
    gab's noch einen drauf, damit's besser hält!
    
    "Ich freue mich doch immer noch wahnsinnig, daß du da bist. Und jetzt wo ich weiß, wie du für mich empfindest, freue ich mich umsomehr!" Sie küßte mich auf die Wange und fuhr wieder an.
    
    "Wer sagt's denn? Das wäre geschafft! War doch einfach, oder?" seelte ich.
    
    Jetzt hatte ich sie auf Sendung und zwar aus zwei, für sie logische, Gründe: Erstens habe ich ihr meine Gefühle für sie gestanden. Zweitens und Wichtigstens: Ich habe nachts von IHR geträumt, obwohl ich tagsüber bei Hélène war! Sie dachte nun, daß SIE die Nummer eins bei mir ist und heimlich schon immer, war. Das Ding bügelt jede Frau hauchdünn.
    
    "Ich bin sehr glücklich darüber!"
    
    "Ich doch auch! Jetzt ist es wenigstens 'raus!" flötete sie und stellte das Radio an. American Forces Network Europe. Geilteil.
    
    "At the sound of the ...
    ... last tone it will be Thirteenhundred hours."
    
    sagte der Sprecher. "Pit, pit, pit, pit, piiiiit" Es war ein Uhr.
    
    Zufrieden über meinen taktischen Erfolg war mein Stimmungsbarometer am oberen Anschlag. Ich dachte, daß die Gelegenheit obergünstig wäre, um auch handfeste Beweise meiner Wertschätzung abzuliefern. So legte ich meine Hand zart auf ihr rechtes Bein, kurz über das Knie. Sie zuckte etwas zusammen, da sie auf das fahren konzentriert war und mit einer so etwas nicht gerechnet hatte. Trotzdem lächelte sie mich an. Ich nahm meine Hand wieder weg und lächelte ebenfalls.
    
    "Karola, was machen wir nun heute nacht?" fragte ich wieder.
    
    "Das kommt vielleicht auch auf mich an?" antwortete sie und lachte. Das war die Bestätigung. So rapide kann sich die Betrachtungsweise einer Frau ändern....
    
    "Alexander, was machen wir jetzt?"
    
    "Hey, die fängt ja genauso bei mir an, wie ich bei Hélène. Sie doppelt mich!" stellte ich innerlich fest.
    
    "Wir könnten ein wenig Geschäfte anschauen."
    
    "Feine Idee. Vielleicht finden wir, ich meine, vielleicht findest du etwas für mich?"
    
    "Da bin ich mir ganz sicher!" lachte ich und sie gab Gas.
    
    Wir fuhren in ihre Lieblingsboutique, wie sie sagte.
    
    Mit großem Hallo wurde sie empfangen. Es war eines dieser sehr exklusiven Geschäfte, in denen die Angestellten manchmal vornehmer sind als ihre Kunden. Die Verkäufer der angrenzenden Herrenboutique waren ebenso feminin wie die Verkäuferinnen und unterschieden sich äußerlich nur durch ...
«12...838485...173»