1. Fotokalender (Der geheime See VI)


    Datum: 06.08.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: derpoet

    ... November wollte ich bei diesem Wetter noch machen. Hast du schon bemerkt, dass es aufgehört hat zu regnen?“
    
    „Stimmt.“
    
    „Schau mal, wie der aufgeheizte Boden dampft, nach dem kalten Regen. Sieht aus wie Nebel, oder? Komm schnell ich kenne da ein richtig tolles Motiv.“
    
    Ich war noch immer völlig aufgebracht, von unserer Aktion und genoss die entspannende Fahrt zur nächsten Location. Marie parkte den Wagen am Bahnhof.
    
    „Und jetzt? Willst du nackt Fahrkarten kaufen?“
    
    „Auch keine schlechte Idee, aber nein. Komm einfach mit und vergiss die Kamera nicht.“
    
    Marie führte mich durch den Bahnsteig, unter den Gleisen hindurch, auf die andere Seite. Hier führte eine Straße für Bahnbedienstete am Rangierbahnhof entlang. Der Dampf hing schwer über den mehrspurigen Gleisen und es sah tatsächlich wie Nebel aus. Beinahe Herbstlich.
    
    „So hier wären wir. Auf den beiden Gleisen hier, kommen die einfahrenden Züge herein. Man sieht fast über das gesamte Bahnhofsgelände und doch kommt keine Menschenseele vorbei.“
    
    „Sieht wirklich cool aus.“
    
    „Hier mein Plan: Ich zieh mich aus und setz mich auf den Boden. Du hältst dich bereit. Wenn der Zug kommt, lehne ich mich zurück und spreize meine Beine für die fahrenden Gäste. Schau dass du den Bahnhof mit drauf bekommst und den Nebel über der Wiese daneben. Es soll schließlich wie November aussehen.“
    
    „Du weißt aber, wie langsam der Zug in den Bahnhof einfährt. Hunderte werden dir zwischen die Beine glotzen.“
    
    „Na und? Ich kenn die ...
    ... doch nicht. Und im vorbeifahren werden die uns auch nicht erkennen. Die sehen nur eine nackte Frau und freuen sich des Lebens. Werd doch mal locker.“
    
    „Ich bin locker, aber morgen findest du unser Bilder im Internet. Denkst du nicht, dass die alle ihre Handys zücken?!“
    
    „Da muss ich dir recht geben, daran hab ich gar nicht gedacht.“
    
    Sie setzte sich auf den Boden und probte ihre Pose.
    
    „Wenn ich den Kopf weit nach hinten strecke, kann keiner mein Gesicht sehen, oder.“
    
    „Denk nicht.“
    
    „Und du ziehst dein Regencape über. Mit der Kapuze und dem Fotoapparat vor dem Gesicht bist du auch nicht zu erkennen.“
    
    Ich ging zurück zum Auto und holte das Regencape aus dem Kofferraum. Als mich Marie zurückkommen sah, zog sie sich ungeduldig aus.
    
    „Schnell, bevor der Nebel sich verzieht!“
    
    Ich hörte schon den nächsten Zug einfahren und brachte mich hastig in Position.
    
    Als der Zug donnernd an uns vorbeifuhr lag Marie schon nackt am Wegrand und streckte ihre Beine weit gespreizt in die Luft. Den Kopf hatte sie, wie besprochen in den Nacken gelegt, damit ihr Gesicht nicht zu erkennen war. Ihr offenes Haar hing lang und glatt zu Boden. Durch die Linse guckend sah ich, wie Marie von mehreren Fahrgästen am Fenster bemerkt wurde. Nasen drückten sich an die Scheibe, Handys wurden gezückt, alles wie ich es erwartet hatte. Ich drückte den Auslöser fast im Dauerfeuer, um sicher zu gehen, dass ich mindestens ein brauchbares Foto im Kasten hatte.
    
    Langsam fuhr der Zug in den Bahnhof ...
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