1. Nicht gut Genug 02


    Datum: 18.08.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byMaxXimilianW

    Nicht gut genug 02: Richtig gut
    
    Der Rest des Wochenendes verschwand im Nebel. Wie konnte sie mich so abblitzen lassen. Sie sollte mir bloß nicht erzählen, dass sie nicht wenigstens zweimal gekommen wäre. Von wegen ‚liebloser Fick'!
    
    Als ich am Montag im Büro erscheine, bin ich noch immer gereizt und in der ersten Besprechung stelle ich erst mal ein paar Gruppenleiter frei -- eine öffentliche Exekution hätte mich mehr befriedigt, ist aber leider unmöglich. Als meine Opfer mit gepackten Kartons geduckt durch den Flur geführt werden, bin ich trotzdem etwas versöhnlicher gestimmt. Ich diktiere eine Aktennotiz, dass sie eine Konzeption erarbeiten sollen, auf deren Grundlage am Monatsende über ihre Zukunft entschieden wird. So läuft es immer: viel Getöse, um den Rest der Truppe zu motivieren.
    
    Aber der Job kam im Moment an zweiter Stelle. Diese Nacht und diese Frau, das war es, was mein Ego plagte. Ich hatte eine wirklich gute Nummer gehabt, doch sie hatte mich so kalt abblitzen lassen, dass ich bei der Erinnerung daran noch immer grimmig zusammen zuckte.
    
    Ich brauchte danach ein paar Tage, um den nötigen Abstand zu gewinnen. Die nächste Erkenntnis war noch schwieriger: Sie hatte mich angemacht. Ich war die Motte gewesen und sie das Licht.
    
    Am Abend war ich schon kurz davor das Thema abzuhaken, als mir, allein in meiner Hotel-Suite, das ganze zum Tausendsten Mal durch den Kopf ging. ‚Verschone mich zukünftig mit so einem ‚lieblosen Fick'.' Das tat noch immer weh, aber: ...
    ... zukünftig!? Wenn man mal diese Nacht vergaß und nur Madame Sévère vor Augen hatte -- oh ja! Etwa 1,80 groß, schlank, auffallend elegant und sehr tough. Sie wusste ganz ohne Zweifel, welche Wirkung sie hatte.
    
    Plötzlich kam ich mir unreif und dumm vor und als ich nach dem Duschen vor dem Spiegel stand und bei dem Gedanken an sie eine schmerzhafte Erektion bekam, gestand ich mir ein, dass ich sie wollte. Nicht diese ziellose Suche nach einem jungen Mädchen, um sie dann enttäuscht und gelangweilt abzuschießen. Die Erinnerung entfachte meine Erregung: Ich wollte diese Frau, ich, mit meiner ganzen Seele -- egal was ich dafür tun müsste.
    
    Kurz darauf betrat ich die Lobby und fragte den Portier, was er mir über die Dame aus Suite 501 wüsste. Er lächelte: Ich wisse doch, keine Auskünfte über andere Gäste. Aber sie sei momentan in der Bar.
    
    Ich war zwar gerade nicht in der Verfassung, aber andererseits musste ich sie wiedersehen.
    
    Der Raum fast war leer, zwei Paare in verschiedenen Ecken, der Barkeeper, ein Kellner, der Pianist und natürlich: Sie. Sie saß an dem Platz, an dem sie vergangene Woche noch den letzten Schluck des Abends getrunken hatte und blickte wieder hinaus in die Nacht. Ich trat an ihren Tisch, doch schien mich nicht zu bemerken.
    
    „Guten Abend. Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?"
    
    Sie blickte kurz zu mir auf, ihr Blick flackerte nur ganz kurz. Dann antwortete sie, als kenne sie mich nicht: „Oh, gerne."
    
    Ich war bereit mich auf ihr Spiel einzulassen. Der ...
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