Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 01
Datum: 03.09.2020,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byAmberleFloyd
... Räumlichkeiten waren in einem desaströsen Zustand. Das Mobiliar verrottet oder nur noch Bruchstücke und Schrott. Der Putz bröselte von den Wänden. Sand und Staub bedeckten den Boden. Kabel hingen aus Deckenschächten. Verbogene Drähte erinnerten an Bettgestelle oder Skulpturen. Das spärlich einfallende Licht verdankten sie dem löchrigen Mauerwerk über ihnen und um sie herum. Nichts deutete mehr auf den Prunk hin, der Anfang des Einundzwanzigsten Jahrhunderts hier noch geherrscht haben musste.
Aruula hatte bereits unzählige dieser Hinterlassenschaften der Alten ausgekundschaftet und mit Maddrax bereist, wäre er jetzt bei ihnen gewesen, so hätte sie wetten können, dass er wieder einen Schwung aus seiner Vergangenheit erzählt hätte. Das tat er fast immer. Früher hatte sie das beeindruckt. Damals als sie noch eine junge Frau gewesen war, beinahe noch ein Mädchen, als er -- der Zeitreisende -- mit seinem Jet nahe ihres wandernden Stammes abgestürzt war.
Sie hatte Maddrax aus dem Wrack und vor Mutationen gerettet, weil sie in ihrem jugendlichen Leichtsinn angenommen hatte, dass er ein Abgesandter aus Wudans Götterheer sei. Natürlich war Matt kein Gott. Heute, ein halbes Leben später und um hunderte Erfahrungen reicher, wusste sie mit Gewissheit, dass er ein ebenso normaler Mensch war wie sie oder beliebig anderer. Mit dem einzigen Unterschied, dass er durch die Zeit gefallen war und irgendwie jedes noch so aberwitzige Abenteuer mit dem Heil des Tollkühnen überlebte. Sie, die ...
... junge Kriegerin, hatte ihren Stamm für ihn verlassen, weil ihr seid ihrer Kindheit prophezeit worden war, dass eines Tages ein Mann vom Himmel stürzen würde, mit dem ihr Schicksal unwiderruflich verknüpft sei. Mittlerweile mochte dies stimmen, wenn sie rückblickte, was sie mit Maddrax schon alles erlebt hatte.
Natürlich hatten sie sich geliebt. Sie waren ein eingespieltes Team, die besten Kampfgefährten der Welt, aber nichtsdestoweniger musste sie in letzter Zeit immer häufiger daran denken, was gewesen wäre, wenn ihr nicht von Beginn an eingeredet worden wäre, was die Zukunft für sie bereithielte. Was für einen Verlauf ihr Leben genommen hätte, wenn sie bei Sorbans Horde geblieben wäre oder sich für ihren eigenen Weg entschieden hätte. Wenn sie Maddrax, diesen „Gott aus dem Eis" links liegen gelassen hätte. Gedankenspiele wie diese, rumorten neuerdings immer öfter in ihrem Verstand. Ja, ihre Beziehung hatte wahrlich schon bessere Zeiten gehabt, auch wenn sie sich im Moment wieder zusammenraufen mussten, um die Menschheit vor den unheilschwangeren Artefakten aus verschiedenen Parallelwelten zu bewahren, die auf der Erde gestrandet waren und in falsche Hände geraten konnten.
Aber zwischen ihr und Maddrax war in den letzten Jahren so einiges schief gelaufen, wovon Matts Liaison mit dieser Schlange Xij lediglich ein Gipfel von vielen war. Eines war zum anderen gekommen. Auch Matt hatte Schicksalsschläge einstecken müssen. Doch am Ende waren sie sich immer fremder geworden. ...