Heißer Herbst 02
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byhelios53
... an die Stirn, murmelte ein paar magische Flüche -- auf Italienisch -- und atmete noch einmal tief durch.
„Okay, kleine Schwester. Du und deine neue Freundin, ihr wolltet ein Motocross Rennen fahren und habt dabei beide Maschinen zerstört. Wenigstens seid ihr dabei nicht ungeschoren davon gekommen. Schaut euch nur an, wie ihr ausschaut! Geschieht euch ganz recht! Eine Tracht Prügel verdient ihr auch noch, aber damit warte ich, bis eure Schrammen verheilt sind, damit ihr es dann richtig genießen könnt. Was habt ihr euch eigentlich gedacht? Eh? Eh? Hab ich dir dazu das Motorradfahren beigebracht? Eh? Und du, Blondie? Was meinst du? Max wird dich umbringen, oder?"
„Was? Du kennst meinen Bruder?"
„Natürlich! Ihn und seine Derbi Senda. Er gehört jetzt zu uns!"
Susi verdrehte die Augen. „Du und deine Mopedbande!"
„Kusch! Zitto! Du hast jetzt Pause, du hast genug Unheil angerichtet und das wird dich teuer zu stehen kommen. Aber erst müssen wir sehen, wie wir das wieder in Ordnung bringen. Ich rufe Nino an. Der ist schon achtzehn, hat einen Führerschein und kann sich im Betrieb einen Lieferwagen ausleihen. Geht ihr mal zu Max beichten und bringt ihn zu mir. Andiamo!"
„Max ist nicht daheim, er ist mit dem Bus weggefahren. Sonst hätte ich sein Moped ja nicht ausleihen können."
„Mit dem Bus? Warum das denn?"
„Keine Ahnung. Tussen aufreißen, was weiß ich!"
„Egal, geht jetzt! Sobald er kommt, soll er sich melden. Richtet ihm das aus, bevor ihr ihm sagt, was ihr ...
... angestellt habt. Sonst vergesst ihr das noch, wenn er euch erschlagen hat!"
„Jetzt mach mal halblang! Mein Bruder ist zwar manchmal ein Ekel, aber kein Hooligan. Du bist ja auch kein Mörder, Bruno!"
Und so war es dann auch. Max war doch schon wieder daheim, tobte ein wenig und verwünschte seine kleine Schwester, nahm sie aber, als sie vortäuschte, in Tränen auszubrechen, tröstend in den Arm und meinte, irgendwie würde sich schon alles einrenken. Dabei dachte er aber mehr an das lädierte Fahrgestell seiner
Maschine
und weniger an die angeknackste Rippe seiner Schwester. Die zuckte ob der brüderlichen Umarmung auch heftig zusammen, grinste aber dann doch über Max' Schulter hinweg zu Susi. Deren Trick mit dem mitleiderregenden Aussehen hatte tatsächlich gewirkt.
Auch Cousin Nino hatte es für nötig erachtet, erst einmal über die
Dummheit der Weiber
zu schimpfen, die man gar nicht erst in die Nähe von fahrbaren Untersätzen lassen sollte - und energisch darauf hinzuweisen, dass er Mariano heiße und nicht Marianino. Bruno meinte dazu lapidar: „Du magst auf den Namen getauft sein, aber Mariano Martini, das ist dein Vater, unser
Zio
. Du bist eben sein Sohn, der kleine Mariano, also Marianino. Ist doch egal, es nennt dich eh jeder nur Nino."
Nach mürrisch gemurmelten Verwünschungen war Cousin
Mariano junior
doch zur Hilfeleistung bereit und da zeigte sich seine Umsicht, denn statt mit einem gewöhnlichen Kastenwagen, war er mit einem kleineren LKW ...