Verloren im Finsterwald
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bybumsfidel
... Versteck.
„Glaubt Ihr mir jetzt?", sah sich die Hexe triumphierend um.
Hans schüttelte den Kopf. „Das da eben kann ja irgendein Mädchen sein. Wer sagt denn, dass das Schneewittchen war? Du hast die Szene gegoogelt, stimmt's?"
„Du kleiner Lüstling willst wohl alles sehen, was? Na gut, das kannst du haben."
---
Stinksauer packte Stefan seinen Dödel wieder ein. Dieses verrückte Frauenzimmer mit dem Vorhängeschloss vor der Pflaume hatte ihn doch tatsächlich um sein Vergnügen gebracht! Er musste sich eh beeilen, sein Opfer loszuwerden, bevor die beiden Schwuchteln merkten, dass etwas nicht stimmte. Doch wie? Erneut wurde er sauer auf sich selbst, weil er schon wieder so undurchdacht gehandelt hatte. Dass er auch nie was zu Ende bringen konnte! 'Ich werde sie aus dem Fenster schmeißen', überlegte er, 'dann wird es aussehen wie ein Unfall. Ich muss sie nur wieder anziehen. Dass sie nackt die Fenster geputzt hat, werden die Bullen nie glauben.' Dass da auch sonst einige Lücken in seinen Überlegungen steckten, fiel ihm nicht auf. Er begann ihr den Slip wieder anzuziehen, als er bemerkte, dass Doris sich überhaupt nicht mehr rührte.
In keinster Weise.
Atemlos in der Nacht.
Scheiße!
'Ich hab sie umgebracht!', dachte er ohne große Gewissensbisse. Verfluchtes Internet! Wieso konnten die auch keine genauen Dosierangaben in ihren Rezepten für KO-Tropfen angeben! Was jetzt? Spontan entschied er, die Leiche zurück in die Nachbarwohnung zu bringen. 'Sollen die ...
... beiden Tunten doch sehen, wie sie damit klarkommen.' Unter Aufbietung letzter Kraftreserven schleifte er Doris Leichnam zurück in ihre Wohnung und legte sie in ihr Bett. Ihre Wäsche drapierte er über eine Kommode, so als hätte sie sich selbst ausgezogen und sich schlafen gelegt. Grinsend verließ er die Wohnung, bevor Max fünf Minuten später heimkam.
---
Es klingelte an der Tür. Voller Vorfreude nahm Chantal die Hand aus ihrem Höschen und rannte aufzumachen. Gab es etwas Neues? Waren Hans und Grete gefunden und zurück? Doch vor der Tür stand Ashley Put, eine Amerikanerin und Gretes Freundin.
„Ach du bist es", rief Chantal enttäuscht und ausnahmsweise auf Hochdeutsch.
Sie wusste, dass sie sich anstrengen musste, klar und deutlich zu sprechen, Ashley würde sonst kein Wort verstehen. Ashley war Ende dreißig, brünett mit mittellangen Haaren, nett und immer gut gelaunt. Ihre etwas pummelige Figur versteckte sie heute in einem blauen Kostüm und in der Hand hielt sie ihre Beute vor sich.
„Ist Grete da?", fragte sie.
„Komm herein", machte Chantal die Tür frei, ohne die Frage zu beantworten.
„Was ist los?", fragte Ashley diesmal.
Mit sicherem Instinkt hatte sie gemerkt, dass etwas nicht stimmte.
„Leg erst mal ab und dann komm ins Wohnzimmer", erwiderte Chantal. „Das wird eine längere Erklärung."
Ashley stiefelte hinter ihr her und legte ihre fünf Tragetaschen behutsam neben sich.
„Warst du wieder auf Beutejagd?", fragte Chantal.
„Ja, und ich hab auch ein ...