Verloren im Finsterwald
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bybumsfidel
... Schneewittchen selbst, doch bestimmt keiner alten Hexe."
„Und diese Filme hier", erläuterte Grete weiter, „die können unmöglich von der Stiefmutter stammen. Die ganzen Einzelheiten, das kann nur Schneewittchen selbst wissen und die Bilder sind ihre Erinnerungen, vermute ich."
Die Hexe schaute sie traurig an.
„Ihr seid schlauer als ich dachte. Aber es wird euch nichts nützen."
„Sag uns wenigstens, wer dich zur Hexe gemacht hat", wollte Hans trotzdem wissen.
„Kann ich den Apfel wieder haben?", fragte die Hexe stattdessen lapidar.
Grete reichte ihn ihr und die Alte warf ihn ins wieder aufgebaute Hologramm. Wie von Zauberhand fand der Apfel wieder seinen Weg in Schneewittchens Unterleib. Die hektischen Flecken zeigten sich erneut auf ihren Wangen, sie öffnete den Mund und ...
... eine Tür flog auf und ihr Bräutigam stand mit wutverzerrtem Gesicht im Rahmen.
„Du, duuu, duuuuh", suchte er nach Worten.
„Merlin! Ich kann dir alles erklären", suchte sie andererseits nach einer guten Ausrede.
„Ich will keine Erklärung! Jungfrau bist du noch, ja? Das ich nicht lache! Ich verfluche dich! Eine alte Hexe sollst du werden!"
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Am nächsten Morgen wird Max die Sache mit Doris doch langsam unheimlich. Wieso steht sie nicht auf? Sie muss doch auch zur Arbeit.
„Kannst du mal nachsehen, was mit Doris ist?", bittet er ihren Vater.
Totenbleich kommt der aus Doris Zimmer zurück.
„Die rührt sich nicht. Ich glaube, die ist tot."
Max rennt hinzu, prüft ...
... ihren Puls und greift hektisch zum Telefon. Verwählt sich. Fängt von vorne an. Endlich findet er die richtigen Zahlen des Anschlusses von Dr. Holzhacker. Keine Verbindung.
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Neben dem Lagerfeuer wacht Rosa auf und weckt Peter.
„Komm Alter", ruft sie, „wir müssen los. Ich weiß, wie wir sie finden."
Selbstverständlich fragt neugierig Peter nach, woher sie die plötzliche Erkenntnis hat, doch er bekommt keine befriedigende Antwort. Notgedrungen muss er sich voll auf Rosa verlassen, die sich einfach ihr Fahrrad schnappt und sich auf den Weg macht. Bald kommen sie wieder an die Stelle, wo die Radspuren zwischen Büschen verschwinden.
„Pass auf", sagt sie geheimnisvoll, steigt ab und geht einfach weiter durch die Büsche durch.
Kein Widerstand, nichts. Sie verschwindet einfach vor Peters Augen, als wäre sie nie da gewesen.
„Warte", brüllt er, rennt ihr hinterher und hat sie nach wenigen Metern eingeholt.
Sie gehen etwa zehn Minuten, doch dann teilt sich der Weg. Drei Möglichkeiten stehen zur Auswahl.
„Jetzt wird es ernst", flüstert Rosa. „Merkst du etwas?"
„Nein, kein bisschen. Was soll ich denn merken?"
Rosa hat sich schon so etwas gedacht, sind Männer doch weniger sensibel als Frauen.
„Du musst mir jetzt vertrauen", redet sie eindringlich auf ihn ein. „Wenn wir Grete retten wollen, dann müssen wir Verbindung zu ihr aufnehmen."
„Verbindung? Welche Verbindung?"
„Ich muss wissen, welcher Weg der Richtige ist. Ich spüre Grete schon, aber nicht ...