1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 16.09.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byjannis

    ... herein?"
    
    Sie lächelte nur und blieb mir zunächst eine Antwort schuldig.
    
    "Arbeitest du immer so lange?"
    
    "Nein, ich war heute nicht bei der Arbeit! Sag, wie kommst du hier herein?"
    
    "Ich weiß, dass du nicht bei der Arbeit warst, eure Telefonistin hat mir nach langem Drängen gesagt, dass du krank bist. Danach habe ich versucht, dich hier zu erreichen, aber da konnte ich nur das Band deines Anrufbeantworters abhören. Ich war dann drei Mal hier, hab' geklingelt und geklopft. Beim dritten Mal war deine Nachbarin da und hat mir deine Türe aufgeschlossen. Ich hatte Angst, dir ist was passiert."
    
    Ihr Tonfall wurde dabei zitternd. Es war eindeutig, dass sie sich Sorgen gemacht hatte. Sie sprang auf, stürzte auf mich zu und hielt mich fest umklammert. Wie von selbst strich ich ihr über die Haare, um sie zu beruhigen.
    
    "Nein, ich bin nicht krank, aber passiert ist heute sehr viel", sprach ich ihr ins Ohr und versuchte, einen beruhigenden Tonfall zu finden. Ich schob sie ein wenig zurück und bemerkte Tränen in ihren Augen.
    
    "Es tut mir leid", begann ich",aber du hattest mir geschrieben, dass ich dich nicht anrufen soll, nicht besuchen soll. Was sollte ich tun? Ich bin so überwältigt von den beiden letzten Tagen, bin aus dem Häuschen. Ich musste einfach einmal alleine sein mit mir, meine Gefühle verstehen können."
    
    "Du hättest doch trotzdem ..."
    
    "Nein hätte nicht gekonnt. Meine Gefühle für dich sind mit Liebe und auch Respekt gefüllt, und wenn du nicht angerufen ...
    ... werden willst, dann muss ich es eben lassen. Was glaubst du, wie viel Überwindung mich das gekostet hat, es nicht zu tun? Dafür war ich nun alleine unterwegs, habe gespürt, wie sehr ich dich liebe, und freue mich jetzt, dich zu sehen."
    
    Ich hielt sie an beiden Schultern fest, gab ihr je einen zarten Kuss auf beide Augen und sah sie fragend an.
    
    "Und du, freust du dich auch?"
    
    "Entschuldige, du musst das verstehen. Es geht im Augenblick noch nicht, dass du mich anrufst. Ich kann dir's auch noch nicht erklären, warum das einfach so ist. Sobald ich kann, werde ich es tun. Ich ... ich habe noch nie für einen Menschen so viel wie für dich empfunden, trotzdem ich fühle mich ein Stück weit unwohl damit. Bitte verstehe mich und vergesse es nicht, was immer auch geschieht, ich liebe dich und will dich nicht mehr verlieren."
    
    Sie ließ sich in ihren Sessel zurücksinken und schluchzte leise vor sich hin.
    
    "Ich verspreche es dir, ich werde dran denken und bin mir auch sicher, dass es so ist. Es ist nicht ganz einfach für mich, wenn ich den Zusammenhang nicht kenne, aber ich will dich so, wie du bist. Ich kann auch warten."
    
    Erstaunt über mich selbst, setzte ich mich in den Sessel neben sie. Ich suchte nach einem Papiertaschentuch, das ich ihr geben konnte. Charlotte trocknete ihre Tränen und ich fragte sie, ob sie ein Bier mit mir trinken wolle.
    
    "Gläser sind dort im oberen Fach." Ich zeigte auf den Hängeschrank in der Kochnische. Ich dachte ein wenig Bewegung könnte sie ...
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