1. Das Freudenmädchen


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    ... anders. Ganz anders. Um eins fuhren sie los. Erneut im Anzug. Diesmal benutzte sein Vater die Autobahn. Aber nur bis zur nächsten Ausfahrt. Als sie auf die Landstraße kamen, war dort auch ein Hinweisschild. Der Name darauf war ihm bekannt. Doch er sagte nichts. Vielleicht würde sein Vater dann fragen, woher er ihn kenne und so. Das wollte er vermeiden. Allerdings schien sein Vater diesem Hinweisschild zu folgen. Und dem nächsten ebenfalls. Erst als sein Vater die Auffahrt zu jenem Objekt hinauffuhr, da fragte er nach. "Wir fahren zur Burg Eberstein?" "Ja." "Äh, Papa? Weißt du, was da ist?" "Wie meinst du das?" "Das ist ein" Er konnte seinem Vater nicht sagen, daß er wußte, daß die Burg ein Puff war. "Ein Bordell. Sprich es ruhig aus." "Du weißt das?" "Natürlich." "Warst du auch schon hier?" "Ja, sogar sehr oft." Manfred verschlug es die Sprache. Jetzt erschien ihm die Ehe seiner Eltern in einem völlig anderen Licht. Sein Vater, hoch katholisch, hatte Mama betrogen und war ins Bordell gegangen??? "Weiß Mama das?", fragte er, als sie gerade durch das Tor auf den Burghof fuhren. "Teils, teils." Noch bevor er nachfragen konnte, sah er seinen Geschäftsführer die große Treppe herunter kommen. Da schwante ihm etwas. "Hab ich jetzt einen Puff?" "Nein." Erleichtert atmete er auf. Doch dann hörte er, wie sein Vater sagte: "Zwei." "Was!" "Ja. Die Burg Eberstein und das Haus der 1000 Lüste." Manfred schluckte. Das Haus der 1000 Lüste war das edelste Bordell der Großstadt. Und die Burg ...
    ... das vornehmste. Und die sollten nun ihm gehören? Völlig geistesabwesend stieg er aus und begrüßte den verdutzen Geschäftsführer. "Ich hab ihm gerade gesagt, wer der neue Besitzer ist." Lachend nickte jener. "Und was hat er gesagt?" "Noch nichts. Ich glaube, das muß er erst mal verdauen." "Sie sind auch der Geschäftsführer vom Haus der 1000 Lüste?" "Ja." "Und wann besuchen wir sie da?" "Morgen. Die Mädchen sind schon ganz aufgeregt. Die hiesigen aber auch." "Mädchen?" "Ja. Das hier ist ein Bordell. Im Club sind die Frauen Gäste. Hier arbeiten sie." "Sie gehen auf den Strich?" "Laß das ja die Mädchen nicht hören. Die verprügeln dich. Das hier sind keine Nutten. Da machen sie einen großen Unterschied." Er nickte nur und folgte ihnen ins Haus, wenn man von einem Haus reden konnte. Denn schon die große Eingangshalle wies das Wort "Haus" weit von sich. Sie durchquerten sie, während Manfred sich die obszönen Wand und Deckengemälde anschaute. Sie stellten alle Arten der Vereinigung dar, so genau und detailgetreu, daß jedes Pornoheft sich davon eine Scheibe hätte abschneiden können. Und so trat er errötet in einen großen Raum, der wohl die "Wartehalle" der Mädchen sein mußte. Schon dachte er, daß ihn die Mädchen alle leicht bekleidet in Unterwäsche oder mehr oder minder nackt begrüßen würden, da sah er, daß sie alle Kleider oder Röcke und Blusen trugen. Blusen, welche bei fast allen von ihren Brüsten arg strapaziert wurden. Als er hereinkam, standen die Mädchen alle auf. Wie durch ...
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