1. Vom Schrott gerettet Teil 02


    Datum: 26.09.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLingwe

    ... magst ein Android sein, aber du bist eine Person. Du bist nicht
    
    eine
    
    Lisa. Du bist meine Lisa. Du bist besonders und einzigartig und wichtig. Also -- sprich nicht so über dich, okay?"
    
    Ich nickte kurz, sprachlos ob ihrer plötzlichen starken Emotionen. Sie zog meinen Kopf zu ihren Lippen hinunter und küsste mich auf meine Haare. So hielt sie mich für eine Weile bevor sie einen Schritt zurück machte. Sie vermied es, mir in die Augen zu sehen, offenbar beschämt von ihrem Ausbruch.
    
    „Ich werde, ähm, mal gucken, was Rosie zum Mittag macht." Sie hielt an der Tür einige Sekunden inne, aber ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    
    Ich starrte eine Weile auf die offene Tür und versuchte zu verarbeiten, was sie gesagt hatte. Es schien mir logisch, dass Androiden
    
    keine
    
    Personen waren. Was stimmte nicht? Wir wurden von Menschen gebaut, damit wir Dinge für sie taten. Als Werkzeuge. Ich wusste das, und trotzdem begann ich zu denken, dass ich es nicht wirklich verstand. Hielt ich mich wirklich für... weniger? Taten es Andere? Emily war meine einzige Referenz. Ich hatte das Gefühl, dass sie Rosie und mich wahrscheinlich genau wie -- wenn nicht besser als -- Menschen behandelte. Machte uns das zu Personen?
    
    Warum hatte ich noch nie in diese Richtung gedacht? Erinnerte ich mich nur nicht mehr daran?
    
    Ich bemerkte, dass ich unwillkürlich tiefe Atemzüge nahm. Mein Herz raste und pumpte so schnell es ging Kühlflüssigkeit durch mein System. Meine lockere Kleidung fühlte sich ...
    ... erdrückend an. Ich hob eine Hand zu meiner Stirn und fühlte, dass sie glühte und mit Schweiß bedeckt war. Mein Prozessor war am Kochen und das realistische menschliche Kühlsystem, mit dem ich ausgestattet war, war der Aufgabe nicht gewachsen. Wenn es so weiter ging, würde ich zerschmelzen.
    
    Ich machte zwei Schritte in Richtung Tür, bevor ich realisierte, dass keine Zeit blieb. Ich musste abgeschaltet werden.
    
    Jetzt!
    
    Ich stürzte auf mein Bett, hob die Hand zu meinem Knopf-
    
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    -und blickte in Rosies Augen auf. Das Zimmer war jetzt dunkel und mein Körper hatte eine normale Temperatur. Rosie richtete sich auf. Sie trug ihre typische freundliche, ausdruckslose Miene.
    
    „Mistress schickt mich, dir zu sagen, dass das Abendessen bereit ist. Du bist eingeladen, uns Gesellschaft zu leisten."
    
    „O-okay...", brachte ich hervor und meine Panik legte sich. Warum war das passiert? Ich hatte noch immer Probleme zu verstehen, was Emily zu mir gesagt hatte, aber so etwas hätte mir keine Prozessor-Hitzeüberlastung verursachen sollen...
    
    „Es ist gefährlich, dich abzuschalten, ohne es jemandem zu sagen", ermahnte mich Rosie. „Du solltest Mistress oder mich benachrichtigen, wann wir dich aufwecken sollen, wenn du das Ladekabel nicht benutzen möchtest."
    
    „Ich... werde das tun."
    
    „Wirst du mit uns zu Abend essen?"
    
    „Ähm..." Ich erinnerte mich an Emilys Enttäuschung, als ich das letzte Mal nein gesagt hatte. ...
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