1. Vom Schrott gerettet Teil 02


    Datum: 26.09.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLingwe

    ... „Ich komme in einer Minute runter."
    
    „Sehr gut." Sie nickte mir zu und verließ das Zimmer. Ich setzte mich langsam auf und hielt mir den Kopf. Auch jetzt war er noch wärmer, als er sein sollte. Ich hatte ein Hitzeproblem seit Emily mich wiederbelebt hatte. Ich musste mit ihr darüber sprechen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie ausflippen und alles stehen und liegen lassen würde, um mich zu reparieren. Ich würde sie nach dem Essen ganz sachte wissen lassen, dass es ein Problem gab. Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich sah normal aus, vielleicht ein bisschen besorgt. Nichts, das ein Problem darstellen würde. Zufrieden ging ich die Treppe hinunter ins Esszimmer und wurde von Emilys breitem Lächeln begrüßt.
    
    „Hey, Schlafmütze."
    
    Beide saßen bereits an einem großen Tisch. Emily saß an einem Ende und Rosie zu ihrer Rechten, mit Tellern, Gläsern und abgedeckten Schalen um sie verteilt. Ich rutschte auf den Stuhl mit der hohen Lehne an Emilys linker Seite, wo für mich gedeckt war.
    
    „Also, Zeit zu essen", sagte Emily glücklich, nahm den Deckel von einer Keramikschale und schaufelte sich eine große Portion von etwas, das Aussah wie ein Auflauf auf den Teller. Rosie nahm sich eine deutlich kleinere Portion und ich tat es ihr gleich. Mit dem matschigen Haufen auf dem Teller zögerte ich, hob dann langsam einen Bissen zum Mund, aber hielt inne, als ich bemerkte, dass Emily auf einen kleinen Becher mit Wasser vor mir deutete.
    
    „Das kannst du tatsächlich trinken", sagte sie ...
    ... nachdem sie ihr Mund wieder leer war. „Es ist Salzlösung für alle deine Körperflüssigkeiten. Rosie nimmt es aber bevor sie etwas isst. Du willst nicht versehentlich damit Essensteilchen runterspülen."
    
    Der sommersprossige Android gegenüber von mir trank in der Tat ihr Wasser. Ich kippte meines hinunter, wobei ich das Gefühl, wie es durch meine Kehle und in mein internes Reservoir floss als relativ angenehm empfand.
    
    „Das sollte für die Feuchtigkeit, die du über den Tag durchs atmen verlierst genügen", erklärte Emily. „Lass es mich wissen, wenn du durstig bist." Sie wandte sich wieder mit großem Enthusiasmus ihrem Essen zu und machte Geräusche der Anerkennung in Rosies Richtung. Ein bisschen unsicher kehrte mein Blick auf meinen Teller zurück, ich leerte die immer noch volle Gabel und begann nachdenklich zu kauen. Es war gut. Wirklich gut. Wenn man bedachte, dass ich nichts zum Vergleichen hatte, abgesehen von der Salzlösung von zuvor, konnte ich zweifellos sagen, dass es das Beste war, das ich je geschmeckt hatte. Dann... kam mein Kauen langsam zum Erliegen. Ich konnte es nicht hinunterschlucken. Ich sah Rosie fragend an und sie nahm ein hohes, undurchsichtiges Glas, das vor ihr stand und deutete auf ein weiteres neben meinem Teller, bevor sie ihres an die Lippen führte. Ich verstand ihre Geste, nahm mein eigenes Glas und -- so höflich wie möglich -- spuckte das zerkaute Essen hinein. Emily verzog keine Miene, also nahm ich mit mehr Elan einen weiteren Bissen und genoss den ...
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