1. Mutter oder Tochter oder? 01


    Datum: 09.10.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byLillyMaus

    Vor etwa einer Woche hatte Bruno seine neueste Freundin kennengelernt. Es war eigentlich ei normaler Begin. Bei einer Tasse Kaffee saß er im Café und ging seinen Gedanken nach. Plötzlich kam eine junge Frau, sie war wohl noch nicht dreißig Jahre alt, zu ihm an den Tisch und setzte sich. So, als würden sie sich schon lange kennen. Frech lächelte sie ihn an und begann auch gleich zu reden. Ach ja, reden war untertrieben, sie sprudelte aus sich heraus, als hätte sie wochenlang nicht reden können, und würde jetzt dazu gebracht werden, alles aus sich herauszuschütten. Bruno kam nicht dagegen an. Er hörte zu und hoffte, dass sie bald wieder gehen würde. Doch das Gegenteil war der Fall.
    
    Da sagte sie: „Ich bin Nadine und du?"
    
    „Äh, ich heiße Bruno", antwortete er.
    
    Sie prustete. „Bruno?", meinte sie. „ich will ja nichts dagegen sagen, aber es klingt etwas veraltet, so wie Gottfried oder Eberhard."
    
    Bruno sagte nichts weiter. Aber sie redete weiter. Er bekam mit, dass sie Ärztin in der städtischen Klinik war, und diesen Nachmittag freihatte. Aber nicht nur, dass sie erzählte, nein, sie fragte ihn auch häufig. Und der musste antworten. Allmählich musste er öfters lächeln und er begann, auch etwas von sich zu erzählen. Fass er der Vorstand einer Lebensmittelkette war, dass er keine Eltern mehr hatte und auch dass er Single war.
    
    Es wurde schließlich ein Gespräch. Zwar immer noch so, dass sie am meisten redete, aber er gab halt auch seinen Beitrag. Er bekam mit, dass sie nur ...
    ... noch eine Mutter hat und sie mit ihr zusammenlebte. „Eine sehr nette Mutter", betonte sie.
    
    Jedoch, es blieb nicht nur bei einem Gespräch. Sie verabredeten sich jeden zweiten Tag und kamen sich immer ein wenig näher. Nicht ganz nahe, denn geschlafen hatten sie nicht zusammen. Aber sie hielten sich oft in den Armen, küssten sich und streichelten sich und hatten sich immer ein bisschen mehr lieb.
    
    Dies ging bis zu dem heutigen Tag. Am späten Nachmittag trafen sie sich. Da meinte Bruno: „Sag mal, wir könnten doch zu . . ."
    
    „Nein", antwortete sie, „wir gehen zu mir. Ich freue mich schon darauf. Heute habe ich frei und wir machen es uns so, dass es wunderschön wird."
    
    Bruno sagte gar nichts, sondern umfasste sie und gab ihr einen tiefen, innigen Kuss. Sie stiegen in ihr Auto und fuhren zu ihrer Wohnung. Dies war ein kleines Fachwerkhäuschen am Stadtrand, vom Äußeren sehr anschaulich und es gefiel Bruno. Ein kleiner Garten mit Büschen und blühenden Blumen war rings herum.
    
    Sie gingen zur Haustür. Dort kam ihnen Nadines Mutter entgegen, sie war am Beschneiden der Rosen im Garten. Eine grüne Schürze hatte sie umgebunden und ihre Hände waren mit Handschuhen bedeckt. Die zog sie aus und gab Bruno die Hand.
    
    „Tja Mama, das ist Bruno, ich habe ja schon von ihm gesprochen. Und dies ist meine Mutter Lydia."
    
    Ein fast geheimnisvolles Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen. War es, weil sie sich lustig über seinen Namen machte, oder hatte es andere Gründe? Beide gaben sich die ...
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