1. Über Kreuz


    Datum: 10.10.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byAdlerswald

    ... hatte.
    
    Detlef bekam einen starren Blick. Bernhard hatte gesagt, wovon er in letzter Zeit schon oft geträumt hatte. Gleichzeitig erinnerte er sich an Sybilles Bemerkung in der Neujahrsnacht, dass Bernhard einen solchen Schritt weder verkraften, noch dulden würde.
    
    „Würdest du zustimmen können? Ich hätte nichts dagegen. Allerdings wäre das nur das Ausleben körperlicher Lust. Ich liebe Anita und werde bei ihr bleiben" sagte er.
    
    Bernhard schnaufte tief. Jetzt waren sie an einem Punkt angekommen, den er nicht bedacht hatte. Er war sich völlig unsicher, wie er reagieren würde, wenn dies Realität sei. Bernhard gab sich einen sichtbaren Ruck und ging den Weg des Ungewissen.
    
    „Ich glaube, ich könnte zustimmen, wenn ich ganz sicher sein könnte, dass keine Liebe ins Spiel kommt. Sybille zu verlieren ist für mich der Horror. Ich liebe sie. Allerdings möchte ich auch, dass sie glücklich und zufrieden ist. Ihre nymphomanischen Neigungen kann ich nicht befriedigen" krächzte er stöhnend und stoßweise, weil es ihn unglaubliche Kraft kostete, dies einzugestehen.
    
    Bei Detlef war der Alkoholdunst im Kopf schlagartig verflogen. Schon allein der Gedanke ließ seinen Schwanz hart werden.
    
    „Und warum versuchen wir es dann nicht? Ich verspreche, dir Sybille nicht wegzunehmen. Ich benutze sie nur ab und zu und unsere Bettprobleme sind gelöst. Falls du es nicht verkraftest, sagst du es offen und ich ziehe mich zurück" stieß Detlef heraus.
    
    Bernhard hatte den Schritt über den Rubikon ...
    ... getan und murmelte daher kaum vernehmbar: „Wenn du das bei allem, was dir heilig ist, versprichst, dann lasse uns mit unseren Frauen darüber reden. Wie Sybille darauf reagieren wird, weiß ich allerdings nicht. Wenn sie auch nur den kleinsten Vorbehalt hat, wird aus dem Ganzen nichts".
    
    Die Männer prosteten sich zu, tranken die Gläser in einem Zug leer und gingen gemeinsam nach Hause.
    
    Während dieses Kneipengesprächs waren Anita und Sybille auch nicht untätig geblieben. Anita, die an der Disharmonie mit Detlef furchtbar zu knappern hatte, rief Sybille an und lud sie zum Quatschen bei einem Glas Rotwein ein. Als die Gläser gefüllt waren, kam Anita sofort ohne Umschweife zur Sache.
    
    „Sybille, ich brauche deinen Rat. Ich habe mich gestern mit Detlef furchtbar gekracht, weil ich mit ihm nicht schlafen wollte. Er ist über mich hergefallen und hat mich genommen wie ein Tier. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich liebe ihn glühend, finde es aber entsetzlich eklig, wenn er seinen Samen in mich spritzt" sagte sie stockend und mit flackernden Augen.
    
    Ganz impulsiv antwortete Sybille: „ Da gibt es nur zwei Auswege. Entweder du überwindest deinen Ekel und gibst dich ihm hin oder du gestehst ihm eine Geliebte zu. Ganz ehrlich! Ich bin momentan so weit, mich nach einem Geliebten umzusehen. Meine Sehnsucht nach Sex ruiniert meine Ehe. Wenn ich befriedigt bin, kann ich Bernhard eine gute und liebe Frau sein. Wenn mich die Gier treibt, bin ich eine Furie, die jedes Glück aufs Spiel ...
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