1. Naked-Bike-Ride


    Datum: 13.10.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: derpoet

    Haben Sie schon mal von einem Naked-Bike-Ride gehört?
    
    Ich gebe zu, ich musste es zuerst googeln.
    
    Ein weltweiter Fahrradprotest, bei dem das Fahrrad als attraktives städtisches Verkehrsmittel beworben und gefördert werden soll: "Stop indecent exposure to vehicle emissions!"
    
    Die aufregenden Bilder weckten dabei sehr großes Interesse bei mir. Hunderte von Menschen radelten splitterfasernackt auf ihren Fahrrädern durch die Stadt! Manche von ihnen waren bunt bemalt, andere trugen lustige Kostüme. Dies alles in unserer Stadt! So hatten es zahlreiche Transparente angekündigt.
    
    Ich bin ein junger Mann im vollen Saft des Lebens! Ich konnte nicht anders, das musste ich mir einfach ansehen. So stand ich also mit meinem Fahrrad als Alibi mitten auf unserem schönen Rathausplatz. Tausende von Schaulustigen hatten sich bereits eingefunden und es herrschte feucht fröhliche Festival-Atmosphäre. Das ganze lief weniger wie eine Demo ab, eher wie eine riesige Party. Die ersten hatten sich bereits ihrer Kleider entledigt und es tummelten sich nackte Männer und Frauen aller Altersklassen auf dem Platz herum. Mit wachsender Erregung beobachtete ich eine junge Dame, die sich gerade aus ihrem Kleid befreite. Sie trug keine Unterwäsche und knüllte den Stoff kurzerhand in ihren Gepäckträger. Dabei schien sie sich gar nicht daran zu stören, dass in der grölenden Zuschauermenge immer wieder Kameras gezückt wurden und eifrig Fotos von ihr gemacht wurden. Sie war wunderschön und ich starrte ...
    ... sie wirklich lange und unverblümt an, als sie plötzlich auf mich zukam. „Komm schon, runter mit den Klamotten, oder bist du etwa nur zum spannen hergekommen!?“ Sie streckte ihren freien Arm in die Höhe und wackelte provozierend mit den Brüsten vor meinen Augen, ging an mir vorbei und verschwand anschließend in der Menge.
    
    Immer mehr Menschen verloren ihre Hemmungen und inzwischen waren fast mehr nackte, als angezogene Leute auf dem Platz zu sehen. Die Stimmung war kaum in Worte zu fassen.
    
    Auch wenn ich nie vor hatte, mich in aller Öffentlichkeit meiner Kleidung zu entledigen, kam ich mir nun fast etwas komisch vor, es nicht zu tun. Etwas unsicher sah ich mich um. Ich hatte ein wenig Angst davor, dass ich jemanden kennen würde und ich mich bis auf die Knochen blamieren würde, doch das war wohl der Vorteil der Anonymität in der Großstadt. Eine Gruppe nackter Männer und Frauen bahnte sich Arm in Arm einen Weg durch die Menge und riefen dabei lauthals: „Ausziehen! Ausziehen! Ausziehen!“
    
    Ich sah mich ein letztes Mal um und stellte mein Fahrrad auf den Ständer. Entschlossen zog ich meine Sachen aus und spannte sie ebenfalls in den Gepäckträger. Ein kühler Luftzug wehte um meine nackte Haut und mein Sack zog sich dabei zusammen. Es war ein aufregendes Gefühl so nackt in der Öffentlichkeit zu stehen. Um keine Erregung aufkommen zu lassen, schnappte ich mir mein Fahrrad und ließ mich, ohne wirkliches Ziel, von der Menge weiterschieben.
    
    Langsam steuerte ich auf eine dichte ...
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