1. Lügen haben lange Beine


    Datum: 11.03.2018, Kategorien: Reif Autor: Debütantin

    ... vermischten.
    
    Als sie kurz darauf das Abteil betraten, wurde die junge Frau überrascht, jedoch nicht unfreundlich von vier weiteren älteren Herren begrüßt. "Unser Uwe geht zum Klo und lernt schöne Damen kennen!", rief einer und alle brachen in ein meckerndes Lachen aus. Der war dick und sicher nicht viel jünger als Uwe. Um sein feistes Kinn wuchs ein spärlicher Bart. Celina dachte nach. Wie nannte man das noch? Die anderen räumten sofort und diensteifrig Taschen und beigefarbene Altherrenjacken von dem sechsten Sitz. Celina bedankte sich und hob ihre Tasche auf die Gepäckablage. Dass das bauchfreie Top dabei mehr preisgab, als verbarg und das direkt vor den Augen des Dicken, daran dachte sie nicht. Klobrillenbart! Jetzt fiel es ihr wieder ein, als sie zu ihm herabblickte und seine großen Augen sah. Sie lächelte ihn an und setzte sich, die Beine überschlagend, ihm gegenüber. Das leichte Sommerkleid, das dabei naturgemäß hochgeflippt war, zog sie züchtig wieder in seine Position.
    
    Der Dicke reichte ihr die Hand und sagte, als sie die ihre in seine legte: "Dietmar, angenehm!" Auch die übrigen stellten sich vor, wobei Klaus-Jürgen und Hermann sogar ein Aufstehen andeuteten und Hans ihr einen Handkuss gab. Celina kicherte, als sein Bart ihren Handrücken kitzelte und erhob sich kurz, machte einen Knicks, versuchte es zumindest, da der Zug gerade in eine böse Kurve einbog, stolperte sie, wurde jedoch von sichern Händen gefangen. "Celina", sagte sie als sie wieder sicher ...
    ... saß.
    
    Was für eine vergnügliche Gesellschaft, dachte sie sich und als man ihr eine Dose Bier anbot, sagte sie nicht nein. Ein wenig abschalten, das tat ihr jetzt mehr als gut. Die Aufmerksamkeit, die ihr die Herren boten, gefiel ihr. Sie nannten sie "junges Frollein", machten ihr das ein oder andere Kompliment und waren sichtlich erfreut. Celina fragte sie, wohin die Herren denn unterwegs seien und erfuhr, dass man einen ausgiebigen Kiezbummel plane - mit allem Drum und Dran, wie der dicke Dietmar schmatzend betonte. Dann wollte er wissen, ob Celina in Hamburg wohne. "Nein, nein", log sie und wusste gar nicht wieso sie log, aber es gefiel ihr irgendwie. Dabei öffnete ihr der Klaus-Jürgen das dritte Bier und fragte neugierig, wo sie dann hinwolle. Celina dachte sich eine Geschichte von einer Tante aus, die sie besuche und dort auch schlafen würde. "Wir haben ein Hotel", schnaufte Dietmar, der gar nicht locker lassen konnte, zu betonen, dass sie eine Tour mit allem Drum und Dran planten. Uwe klopfte ihm beruhigend auf die Schulter und meinte, er solle sich mal beruhigen und vor allem weniger trinken, sonst würde das bei ihm nichts mehr mit Drum und Dran. Alle lachten. Auch Celina. Sie beugte sich etwas vor und spürte, dass die drei Herren, die ihr gegenübersaßen, also Dietmar, Uwe und Klaus-Jürgen, ihre Blicke in ihr tiefer und tiefer werdendes Dekolleté versenkten, während Hermann und Hans sich dem Anblick ihres freier und freier werdenden Rückens hingaben. "Was genau", sagte Celina ...