Deus ex machina Teil 02
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... gehörte nicht zu ihrem Wortschatz, oder wenn doch, dann vermutlich nur, um es pervertieren zu können.
Da sie ja noch ein paar Stunden Zeit hatten, bis sie die Station erreichten, konnte er ja ein wenig mit ihr spielen und die ein oder andere erotische Phantasie mit ihr Wirklichkeit werden lassen.
Er überlegte kurz, dann hatte er eine Idee. Sie war zwar nicht besonders einfallsreich, aber es war vermutlich besser, erst einmal mit simplen Dingen zu starten.
Da er wusste, dass der Bordcomputer eh alles überwachte, sprach er einfach laut in den Raum hinein, dabei versuchte er seiner Stimme eine kühle Strenge zu verlieren.
„Die Schülerin Mae Swanson wird gebeten sich in zehn Minuten im Zimmer des Rektors einzufinden!"
Es erfolgte keine Reaktion, aber Greg war zuversichtlich, dass Selen die richtigen Schlüsse aus seinem Spruch ziehen würde und bereits sehr gespannt, wie sie es umsetzen würde.
Er trank sein Glas leer, erhob sich und machte sich erneut auf den Weg in den Frachtraum.
Eine knappe Minute später stand er bereits wieder vor der Tür, die ihn noch vor kurzem mitten ins Schlachtfeld von Minas Tirith gebracht hatte. Sie war bereits offen, aber der Raum im Inneren noch in stumpfen Grau.
Dieses Mal legte der Kommandant, bevor er ihn betrat, seinen Overall ab. Eigentlich war dieser an Bord des Raumschiffs eh überflüssig, da alles perfekt klimatisiert war.
Nackt, wie er war, betrat er das Innere und stellte sich in die Mitte. Die Tür schloss sich ...
... geräuschlos und erneut wurde es erst stockfinster und dann, nur wenige Augenblicke später, langsam wieder hell.
Um ihn herum erschien ein Raum, der perfekt dem Arbeitszimmer eines Rektors entsprach.
Von der Epoche vermutete er, aufgrund der Möblierung, die achtziger oder neunziger Jahre.
Er stand vor einem dunklen Eichenschreibtisch, direkt neben einem schweren, mit braunem Leder bezogenen Sessel. Überall stapelten sich Bücher und diverse Unterlagen. Zwei große Fenster mit halb zugezogenen, schweren, roten Samtvorhängen und Gardinen leuchteten das Zimmer nur unzureichend aus. Er trat an sie heran, schaute hinaus und erblickte einen großen, im Augenblick menschenleeren Schulhof, mit einigen alten Eichen in dessen Mitte.
Die umgebenden Gebäude wiesen auf eine größere Schule oder ein Internat aus der Jahrhundertwende hin. Vielleicht ein College aus England oder Amerika, kam es ihm in den Sinn, aber er war sich nicht sicher.
Greg schaute an sich herab, um festzustellen, wie er selbst gekleidet war.
Er trug eine dunkle Hose, ein weißes Hemd mit schwarz-rot gestreifter Krawatte und ein braunes, leicht abgetragenes Cordsakko mit aufgesetzten Flicken an den Ellenbogen. Den Abschluss bildeten blankpolierte, schwarze, italienisch wirkende Schuhe mit Schnürung.
Der Industrielle beschloss, erst einmal auf dem Sessel Platz zu nehmen. Dort stand, zu seiner Freude, bereits eine dampfende Tasse Kaffee, derer er sich gerne bediente.
Wenige Augenblicke später klopfte es ...