Unerwartetes
Datum: 19.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byponygirlie
... auch ein Schaulaufen. Diejenigen mit einem echten Interesse an diesem Lebensstil werden erkannt. Oberflächliche Ideen werden schnell entlarvt. Es ist am Anfang ziemlich anstrengend, während einer Woche jeweils morgens und abends in diesem Outfit zu bedienen. Tagsüber habt ihr frei, während die Gäste anderen Aktivitäten nachgehen oder sich als Zuschauer betätigen."
Es klang etwas ominös, aber eigentlich interessierte mich es nicht, was dahinter steckte. Ich wollte das Geld für diese Woche und damit hatte es sich. Gut, ich würde Klapse auf den Po akzeptieren müssen, aber in Anbetracht der vielen Kohle war das schon okay.
„Noch Fragen?", sie war mit ihren Gedanken schon woanders, als sie gemerkt hatte, dass meine Neugier auf den sogenannten Lebensstil nicht groß genug war. Sie ging zum großen Saal. Jede von uns sollte später zwei rechteckige Tische zugeteilt bekommen mit jeweils sieben Stühlen. Es gab nur jeweils einen Stuhl an der Kopfseite.
„Mädchen, Dienstbeginn ist heute um 18 Uhr dreissig. Ich erwarte alle pünktlich um diese Zeit. Unpünktlichkeit am ersten Tag bedeutet eine Verwarnung. Ab Tag zwei die sofortige Kündigung oder wahlweise pro Minute einen Hieb mit der Reitgerte über der Kruppe. Offizielles Dienstende ist um 21 Uhr. Ihr könnt auf eure Zimmer gehen, die Schlüssel habt ihr. Ihr könnt euch noch ier unten umziehen, die Treppen sind "
Diese beiläufige Bemerkung über die Reitgerte ließ mich nun doch aufschrecken. Ich nahm mir vor, auf jeden Fall jeweils ...
... fünf Minuten vor der Zeit zu erscheinen. Keine der beiden Alternativen erschien mir akzeptabel.
Wir hatten drei Doppelzimmer. Ich teilte mir eines mit einer Angela. Sie hatte dunkelbraunes Haar und eine gute Figur. Ihre Augen waren dunkel und sie war nicht besonders fröhlich.
DER ERSTE ABEND
Angela trödelte noch etwas, als ich um 18:20 schon fertig war und mich auf den Weg machen wollte. Ein letzter Check im Spiegel. Ich kam mir fremd vor. Die abnorme Körperhaltung mit den angewinkelten Armen und die Lederkleidung waren schon bizarr. Es half auch nicht, dass die Stiefel aus der Distanz betrachtet so aussahen, als ob die transparenten, filigranen Absätze gar nicht existierten. Irgendwie steigerte es das Gefühl auf den Zehenspitzen zugehen, noch mehr als gedacht.
Die Treppen von der zweiten Etage herunter auf das Erdgeschossniveau kamen mir länger vor als sie wirklich waren. Das Treppensteigen war nicht so anstrengend gewesen wie das Heruntergehen. Amelie begrüsste mich freundlich:
„Schön, Ute. Weil du so überpünktlich bist, bekommst du auch Tisch eins und zwei. An Tisch eins sind ausschließlich wiederkehrende Gäste und die Lady Gerti von Sturmleiten hat dort den Vorsitz. Komm' mit mir."
„Frau von Sturmleiten, dies ist das Ponymädchen Ute, das Ihren Tisch bedienen wird. Sie war als Kind auf einem Ponyhof."
Ich schätzte die in ein dunkelgraues Reitkostüm gekleidete Dame auf gut vierzig Jahre. Sie war schlank und hoch gewachsen. Sie wirkte elegant mit dezentem ...