Feenzauber Teil 02
Datum: 22.11.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byNucleus
... Eilers in die Bilder von Landschaften und Menschen. Sie waren so gut, dass er ihm anbot, ein paar davon im Laden auszustellen. Der kleine, rundliche Mann war ein gewiefter Hund, er erkannte schnell, wenn er einen Menschen vor sich hatte, der etwas von Fotografie verstand. Nicht nur, dass er ihm im Laden helfen konnte, nein, er würde ihn auch später zu Fotoaufträgen mitfahren lassen. Und wenn sich sein erster Eindruck bestätigte würde er ihn vielleicht sogar alleine arbeiten lassen. Er könnte für ihn sehr gut das junge Klientel übernehmen, deren Sprache Martin vielleicht besser verstand, als er.
Kurz bevor Eilers doch noch auf die Idee kam, eine Geschichte zu den Bildern aus der Moorlandschaft zu erzählen, schreckte die beiden ein energisches Hupen draußen vor der Tür auf. Mareike war inzwischen von ihrem Einkauf zurückgekehrt und wollte Martin abholen.
-Die Geheimnisse des Moores mussten also bis zum nächsten Mal warten. -
"Also dann, bis nächste Woche", drückte Eilers Martin zum Abschied so kräftig die Hand, dass dieser ein kleines bisschen dabei in die Knie ging.
"Na Martin, hast du den Job bekommen", empfing sie ihn freudestrahlend. "Hat er dir alles erzählt? Musstest du auch das Märchen von den weißen Frauen, die nachts im Moor herumschleichen, anhören?" Martin blickte sie fragend an. Beim Gedanken an weiße Frauen, die im Moor ihr Unwesen trieben, fröstelte ihn leicht. Seine Oma hatte ihm früher auch diese Geschichten erzählt, nicht ganz ohne den nötigen ...
... Pathos.
Weißt du, wo seine weißen Frauen wohnen?" unterbrach sie seinen gedanklichen Ausflug in die Sagenwelt der Feen und Geister. Nein? Im Gasthaus zum peinlichen Hirsch. Dieser Schlawiner hat es faustdick hinter den Ohren, pass nur gut auf, dass er dich nicht mal dort mit hinnimmt. Weiße Kleidung tragen die Frauen dort schon, aber aus Seide mit Spitze verziert und ziemlich durchsichtig, viel zu durchsichtig. Ich hoffe, du weißt, was ich meine", grinste sie ihn an. Ein Lächeln umspielte Martins Mund. Er konnte sich schon fast denken, was sie damit meinte. Die Anspannung löste sich und laut lachend fuhren sie auf den Parkplatz der Eisdiele, wo sie von den anwesenden Gästen verwundert angeschaut wurden.
"Ciao Bella, hast du eine neue Freund mitgebracht?" begrüßte sie Vittorio überschwänglich. "Paß auf, junge Mann, diese Weib ist heiß, wie Pizzaofen von meine Frau, schmelze Eis schon von bloße Anblick", grinste er Martin an.
"Vittorio, du alter Mafiagauner, bring uns lieber zwei Portionen von meinem Lieblingseis, anstatt hier jungen Männern Schauermärchen über mich zu erzählen", funkelte sie den Eisdealer frech an.
Beim Genuss des wirklich köstlichen Vanilleeises mit Erdbeeren und Schlagsahne unterhielten sie sich noch sehr angeregt über die Erlebnisse des Nachmittags. Vittorio machte auch keine dummen Bemerkungen mehr, lächelte aber mehrfach in ihre Richtung, wenn sich ihre Blicke kreuzten. Mareike erzählte von ihrem Einkauf bei dem großspurigen Besitzer des ...