1. Jan


    Datum: 09.12.2020, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    PROLOG
    
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    Jan saß an der Bar bei seinem zweiten Bier, als er dieses sagenhafte Mädchen erblickte. Sie war wohl um die 20 Jahre alt, hatte eine atemberaubende Figur und setzte sich auch noch ausgerechnet ihm gegenüber hin. Kaum dass sie ihren Barcadi-Cola bestellt hatte, blickte sie ihn auch schon lächelnd an. Auch Jan konnte sich einen kleinen Blick nicht verwehren und erfasste auf einen Schlag sämtliche Besonderheiten dieser Frau.
    
    Sie trug ihre hellblonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, der bis in ihre Schulterflügel fiel. Was darauf schließen ließ, dass die Haare, offen getragen, wohl bis zur Hüfte reichen mussten. Ihre Augen waren azurblau, und darüber spannten sich ihre dunklen Augenbrauen. Sie hatte eine feine Stupsnase und einen sinnlichen Mund. Natürlich hatte Jan nur dezent zu ihr geblickt, aber sie ließ nicht locker und blickte unentwegt in sein Gesicht.
    
    Das machte ihn etwas nervös, obwohl er sonst nicht das Flatterhemd war. Wiederum musste er seinen Blick auf sie richten, und bemerkte, dass die sommerliche Bräune ein toller Kontrast zu ihren Haaren war. Eigentlich hatte er immer gemeint, dass ein braunes Gesicht nur etwas für Dunkelhaarige war, aber diese Frau hier vor ihm war das lebende Gegenbeispiel. Als Jan ihr geradewegs in die Augen sah, öffnete sie ihren Mund ein wenig, und hinter ihren Lippen tauchten perlweiß schimmernde Zähne auf. In dieser dunklen Ecke der Diskothek leuchteten sie geradezu auf, was wohl auf das Schwarzlicht ...
    ... zurückzuführen war.
    
    Wie gebannt studierte Jan ihr Gesicht, denn das Gesicht war für ihn eines der wichtigsten Dinge. In Gesichtern ließ sich seiner Meinung nach viel vom Menschen selber erkennen. Dieses Gesicht war sehr fein gezeichnet, von Falten war keine Spur, höchstens ein paar kleine Lachfalten an den Augen, die darauf deuteten, dass das Mädchen gerne lachte. Dadurch, dass sie ihre Haare zusammengebunden hatte, konnte er auch ihre kleinen Ohren sehen, die geradezu einluden, in sie hinein zu beißen. Da er heute alleine war, wollte er das Mädchen gerade ansprechen, aber da beugte sie sich schon vor und fragte ihn, ob er mit ihr tanzen würde. Verblüfft nickte er nur und stand auf.
    
    Das Mädchen ergriff seine Hand in einer Art, als ob sie alte Bekannte wären, und zog ihn zur Tanzfläche. Von hinten konnte er nun sehen, dass ihr knackiger Po sich hervorragend in die weiße Stoffhose einpasste. Sie trug ihre Bluse etwas geöffnet, so dass man auch die Haut über ihrem Busen sehen konnte. Die Musik, die gerade begann zu spielen, hatte einen südamerikanischen Charakter, und so tanzte das Mädchen einfach drauflos. Sie hatte die Musik irgendwie im Blut, der Hüftschwung, der Blick, die Beinbewegungen, einfach alles passte zueinander. Durch ihre phantastische Tanzart wurde Jan angespornt, auch das Beste zu geben. Und schon nach kurzer Zeit bildete sich um die beiden ein Kreis von begeisterten Leuten, die im Rhythmus in die Hände klatschten. Sie tanzte wie besessen, und an den Bewegungen ...
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