Das Geheimnis von Thomas - Teil 01
Datum: 13.12.2020,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: by6secrets
... Besessenheit wegen der entfernten Verwandtschaft von Huberta, deren Großvater bürgerlich war, während nur ihre Großmutter mit dem Haus Hannover direkt verwandt war. Aber das war eine Marotte von ihm, die ich akzeptieren konnte. Er war ja kein enger Freund, sondern nur ein Segelkamerad mit dem unbestrittenen Vorteil, Besitzer einer Segelyacht zu sein. Und das war für einen BAföG-Studenten wie mich damals durchaus ein Grund großzügig über einige ‚merkwürdige Ansichten' seinerseits hinwegzusehen.
Damals erzählte mir Heinrich, wie er so langsam ungeduldig wurde mit Huberta. Den Einzug von Huberta in die neue Wohnung nahe der Schule in Hamburg unterstützte er nur halbherzig. Die hatte doch ihr Referendariat abgeschlossen, damit war ihre Ausbildung beendet. Warum wollte sie dann noch weitermachen? Inzwischen bereute er es, dass er ihr damals zum Studium geraten hatte, so sagte er es jedenfalls. Aber zuerst war es für ihn eher ein netter und reizender Flirt gewesen, sich mit einer so jungen Frau einzulassen, wobei er damals knapp doppelt so alt wie sie gewesen sei. Das gehörte auch zu den ‚Ansichten', die mich zu dem Moment noch befremdeten. Ich meine, wie konnte sich ein damals bald Vierzigjähriger mit einer Abiturientin einlassen? Mir wäre es nie eingefallen, so ein unreifes Mädchen anzubaggern -- und ich war jetzt gerade über dreißig!
Eigentlich war sie damals nach seinen Worten noch so mädchenhaft, dass er sich zunächst in die Rolle des Herrn mit väterlichen Ratschlägen ...
... gedrängt gefühlt hatte. Aber nun war sie eine gestandene Frau. Sie sollte sich deshalb nicht länger hinter dem beendeten Studium verstecken.
Er hatte es bis dahin eingesehen, dass sie mit meiner Cousine und ihren gleichaltrigen Studienkollegen gerne zusammen war und ihn als bedeutend älteren nicht immer eingebunden hatte. Aber nun war nach seiner Ansicht diese Zeit des Studentenlebens vorbei. Jetzt sollte sie als seine Frau für ihn sorgen und auch die gesellschaftlichen Verpflichtungen mit seinen Freunden und Bekannten voll wahrnehmen. Er hatte doch genügend Geld. Warum sollte sie dann arbeiten wollen? Zähneknirschend hatte er ihr eine Teilzeittätigkeit zugestanden, weil sie im Beruf bleiben wollte. Aber sie konnte sich immer noch nicht so richtig entscheiden. Wo war das Problem?
Mara hatte mir so einiges im Detail erzählt, was mir von Huberta nur durch vage Andeutungen bekannt war. Daher erschien es mir plausibel, dass Huberta durchaus Probleme mit Heinrich hatte. Aber das konnte und wollte ich ihm doch nicht sagen! Das sollten Huberta und Heinrich unter sich ausmachen. Und ich war mir auch nicht sicher, ob Huberta es mir danken würde, wenn ich mich einmischte. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich allerdings noch viel weniger von dem tatsächlichen Stand der Beziehung zwischen den beiden, als ich dachte. Und ich ahnte auch noch nicht, dass ich mich doch noch einmischen würde.
Das mit dem noch-nicht-Ahnen war vielleicht nicht ganz ehrlich. Dazu muss man wissen, dass ich ...