1. Mystere 03


    Datum: 02.01.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGesa

    ... nahm ihre Hände von dem Arm weg. Sofort schoss ein zweiter roter Faden aus der rechten Hand der Figur heran und wand sich zunächst um die rechte Ferse von der fernöstlichen Frau, dann straff um ihre Wade oberhalb des Knöchels.
    
    „Oh, neinn -- tut das weh! Rettet euch selber, Joan!"
    
    Der Zug der beiden Fäden ließ Di sofort auf den Bauch fallen, sie konnte sich gerade eben noch mit ihren Händen abstützen. Sie wurde mit den Beinen zuerst näher an die Statue heran befördert, bevor Johanna reagieren konnte. Dann kamen fingerbreite, blaue Schnüre aus den Händen der Statue. Sie wickelten sich mehrfach um die Handgelenke und zogen Di in eine aufrechte Position. Johanna lief es kalt über den Rücken, als sie das sah und sie schaute Maria hilfesuchend an.
    
    „Gibt es denn gar nichts was wir tun können, um sie zu befreien, Maria?"
    
    „Nachdem was ich weiß, könnten allenfalls Männer ihr helfen. Die werden von dieser Statue nicht gefangen. Alle Frauen würden bei einem Befreiungsversuch bestenfalls gefangen werden ohne ihr helfen zu können und schlimmstenfalls das nächste Opfer sein. Ich werde versuchen, Männer zu Hilfe zu holen, aber ich weiß nicht, wie schnell ich wieder zurück bin."
    
    Dann neigte sich Maria zu ihr herüber und flüsterte betroffen in ihr Ohr: „Egal wie schnell ich bin, ich werde den nächsten Schritt nicht verhindern können und ich kann nur hoffen, dass das Wasser langsamer steigt. Ich, ich kann das nicht mitansehen. Bleib bitte hier bei ihr. Da, ich habe drei Darts ...
    ... für dich. Die mit dem weißen Band sind zur Betäubung. Du kannst sie bewusstlos machen, wenn....." sie sprach es nicht aus. Johanna nickte langsam, ja das konnten sie Duk Rie ersparen.
    
    Dann wurde sie blass, als Maria mit bebenden Lippen weiterflüsterte: „Der rote ist tödlich. Wenn sie am Ertrinken ist, um ihr Leid abzukürzen, verstehst du?"
    
    Maria wandte sich schroff ab und verschwand ohne ein weiteres Wort in dem nach oben führenden Gang. Inzwischen hatte das Monument die zarte Frau an den ausgestreckten Armen auf den Zehenspitzen zum Stehen gebracht, wobei der Rücken der Asiatin zur Statue gewandt war. Ihre Beine waren nur leicht gespreizt, während ihre Arme in einem perfekten 45°-Winkel nach oben gespreizt waren. Duk Rie blickte sich gehetzt um. Sie starrte abwechselnd auf das stetig ansteigende Wasserniveau und das Vogelwesen sowie auf den feinen, dünnen Faden der an ihrem rechten Bein sich langsam hochwand. Ihre feine Stimme klang rauh:
    
    „Joan, nimm' dein Blasrohr und töte mich schnell, bitte. Dann rette dich selber. Wenn ich schon nicht überleben kann, dann will ich nicht auf diese Art sterben!"
    
    „Nein! Solange noch eine Aussicht besteht, dass ich dich hier lebend heraus bekomme, werde ich hier bleiben und hoffen, dass ich doch irgendwann helfen kann." Johanna hörte selber, wie ihre Stimme alles andere als mutig klang, aber sie war entschlossen die arme Frau nicht allein in dieser fürchterlichen Situation zu lassen. Sie platzierte sich nahe beim Ausgang und konnte ...
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